Kronen Zeitung

Vom Gefängnis ins Hotel

Nach 30 Tagen hinter Gittern spricht Ronaldinho über das große Reisepass-„Missverstä­ndnis“„Ich bete, dass es bald vorbei ist“

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Seit 6. März saß der einstige brasiliani­sche Wunder-Kicker Ronaldinho in Paraguays Hauptstadt Asunción im Gefängnis. Er wollte gemeinsam mit seinem Bruder zu PR–Zwecken (Casino-Eröffnung, Präsentati­on seiner Biografie) einreisen – hatte allerdings einen gefälschte­n Reisepass. „Wir waren total überrascht, als wir erfuhaus ren, dass die Dokumente illegal waren“, sagt der Weltmeiste­r des Jahres 2002.

„Seitdem ist es unser Ziel, mit der Justiz zusammenzu­arbeiten und die Sache aufzukläre­n.“Mittlerwei­le wurde Ronaldinho dem Gefängnis entlassen, sitzt in einem Hotel in Asunción aber im Hausarrest und wartet das weitere Verfahren ab.

„Ich hätte niemals gedacht, dass ich so etwas miterleben muss“, zeigt sich der zweifache Weltfußbal­ler schwer gezeichnet. Der Glaube habe ihm geholfen, diese schwierige Situation des Freiheitse­ntzugs zu überstehen. „Ich bete jede Stunde, dass es bald vorbei ist.“Wenn es wirklich vorbei ist, will Ronaldinho vor allem eines machen: „Meine Mama umarmen und küssen.“

Seine Fans ließen Ronaldinho übrigens auch nicht im Stich, als er im „Häfen“saß. Paraguays FußballSta­r Carlos Gamarra zählte u. a. zu den Besuchern des inhaftiert­en Super-Promis. Mitinsasse­n rissen sich um Autogramme und auch um die Plätze in Ronaldinho­s Team beim Gefängnis-Kickerl. „Fußball, Autogramme schreiben, Fotos machen. Das alles war schon immer Teil meines Lebens. Auch hinter Gittern wardasso...“

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