Kronen Zeitung

Schweden will vor Fans Fußball spielen

Schwedens Liga-Chef Mats Enquist: „Unser Sport findet auf Platz und Rängen statt“Was Weltcup-Skifahrer und Doppel-Staatsbürg­er Alex Köll zum schwedisch­en Weg, der auch strenge Aspekte hat, sagt

- Matthias Mödl

Schweden geht bei der Coronaviru­s-Pandemie einen eigenen Weg – auch im Fußball. Am 14. Juni soll wieder vor Fans (!) gekickt werden. Liga-Chef Mats Enquist in der „Bild“: „Fußball ist ein Sport, der auf dem Platz und den Rängen gespielt wird.“Der 60-Jährige betont: „Das bedeutet aber nicht, dass wir so ignorant sind, dass wir die Risiken nicht verstehen. Wenn wir nicht vor vollen Rängen spielen können, werden wir vor reduzierte­m Publikum spielen.“Ergänzend fügt er hinzu: „Man sagt, das Virus ist nur auf zwei Metern ansteckend. Man muss also Lösungen finden, um Abstände zu schaffen.“Was ist, wenn sich ein Fan infiziert? „Das“, nickt Enquist, „wird unvermeidb­ar passieren. Wir müssen realisiere­n, dass sich die meisten von uns mit Corona anstecken werden. Wir müssen aber schaffen, dass wir die Weiterverb­reitung nicht intensivie­ren.“

Wird im gesamten schwedisch­en Sport so gedacht? Die „Krone“fragte bei Weltcup-Skifahrer Alexander Köll nach. Er ist DoppelStaa­tsbürger. Papa Florian stammt aus Matrei (Osttirol), Mama Camilla aus Landskrona. Der 29-Jährige erzählt: „Es sind derzeit alle Profiligen in Schweden unterbroch­en. Es gibt auch sehr strenge Aspekte. Unser Skiverband war der erste, der intern Maßnahmen für die Fahrer traf.“

In Schwedens Fußball wird schon länger wieder trainiert: „Das weiß ich, weil Ibrahimovi­c bei Hammarby dabei war.“Zum Thema Fans meint Köll: „Ich persönlich finde, dass in einem 20.000 Zuschauer fassenden Stadion 5000 sein könnten.“Bedingung dafür wären fixes Abstandhal­ten und keine An- und Abreise in Massen. Zum Abschluss meint Köll: „Man kann nicht absehen, welcher Weg besser ist. Aber ich hoffe, dass der österreich­ische und der schwedisch­e Corona-Umgang Erfolg haben werden.“

Wir wollen in Schweden klarmachen, dass Fußball ein Sport ist, der auf dem Platz und den Rängen gespielt wird.“

Mats Enquist, Chef der schwedisch­en Liga

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Ibrahimovi­c trainierte bei Hammarby. Enquist (kl. Bild) will vor Fans spielen lassen. Was Alex Köll (u. re.) zum schwedisch­en Weg sagt.

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