Mai wird Monat der Entscheidung
Anstieg bei Neuinfektionen: Wien als Sorgenkind
Sag, wie hast du es mit den Infektionszahlen? Erstmals seit den ersten Geschäftsöffnungen von Baumärkten und Gartencentern nach Ostern sind die Neu-Erkrankungen wieder über die dreistellige Marke angestiegen. Nach Informationen des Krisenstabes im Innenministerium waren es am 1. Mai gegenüber dem Vortag 109 Fälle mehr.
Was auffällt: Wien gilt mehr und mehr als neues Sorgenkind im Kampf gegen die Corona-Pandemie. Die Bundeshauptstadt löst Tirol jedenfalls als Virus-Brennpunkt ab. Mit 44 positiven Covid-Testungen fielen gestern in der 1,9-MillionenMetropole 40 Prozent aller Infektionen an.
Massen-Erkrankungen in Flüchtlingsheim der Stadt
Wie zur Bestätigung gab es Freitagabend Alarm um ein Flüchtlingsheim der Stadt mit 400 Bewohnern. Nach 17 Fällen (auch zwei Betreuerinnen) waren Magistrat, Rettung und Polizei im Großeinsatz: Die Einrichtung wurde behördlich gesperrt. Schließlich der Befehl zur Evakuierung! Rund 320 Personen kamen ins größte Feldlazarett Österreichs in der Messehalle, Familien (80 Bewohner) ins frühere Spital Floridsdorf. Naturgemäß bedeutet eine
Lockerung der Maßnahmen auch mehr Bewegungsfreiheit für die Bevölkerung. Mediziner hatten daher schon im Vorfeld eindringlich vor steigenden Fallzahlen und einer möglichen zweiten Welle gewarnt.
Vor den heute beginnenden großen Öffnungsschritten aller Geschäfte, Einkaufszentren und Friseure mahnt deshalb der Gesundheitsminister Vorsicht und Eigenverantwortung ein.
Für Rudolf Anschober ist der Mai nach dem Ende der dratischen Ausgangsbeschränkungen „der Monat der Entscheidungen“: „Wir haben Erfolge, aber wir haben noch nichts gewonnen. Die Krise ist leider lange noch nicht beendet.“
Jeder und jede von uns ist jetzt Teil der Lösung. Wir alle bestimmen mit unserem Verhalten über die Rückkehr zum Alltag.
Gesundheitsminister Rudolf Anschober appelliert an Österreicher.