Corona-Strafe für Renovierung
Wiener Lokalbesitzer malte um 23 Uhr aus Dafür soll er jetzt 600 € zahlen:
Dominik Paukner führt die „Kaunitz-Lounge“in Wien-Mariahilf seit dreieinhalb Jahren – die CoronaKrise hat freilich auch ihn hart getroffen. Das Lokal ist dicht. Und er, der 36-Jährige, wollte das Beste daraus machen: renovieren. Mit einer Kellnerin und einem Maler, um eine ungewöhnliche Zeit – 23 Uhr. Strafe!
Ein paar Flaschen Wieselburger-Bier standen herum, Musik lief in dieser Nacht am 24. März. Mitten in Wien, trotz Corona-Maßnahmen.
Dominik Paukner dachte sich offenbar nicht viel dabei. Immerhin, so sagt er im „Krone“-Gespräch, wollte er doch nur sein Lokal
ausmalen – zu dritt. Die Polizei löste das Renovierungs-Treiben aber schnell auf. Begründung: „Sie haben am 24. März um 23 Uhr als Inhaber des Gastgewerbebetriebes Kaunitz-Lounge (...) nicht dafür Sorge getragen, dass diese Betriebsstätte (...) nicht betreten wird, obwohl das Betreten von Betriebsstätten sämtlicher Betriebsarten
des untersagt ist.“
600 Euro Strafe wurden dem Unternehmer behördlich aufgebrummt. Zahlen will er diesen Betrag definitiv nicht. „Ich bin der Letzte, der das zahlt, mein Anwalt hat bereits Einspruch erhoben.“Die ungewöhnliche 23-Uhr-Arbeitstätigkeit erklärt der 36-jährige Barbesitzer so: „Meine Kellnerin arbeitet beim DM und konnte mir daher erst nach 19 Uhr helfen.“
Leo Kohlbauer, FPÖ-Bezirksobmann in Mariahilf, sagt zur Causa: „Dass ein Unternehmer, der die Zeit des Lockdowns für anstehende Renovierungsarbeiten nutzte, nun 600 Euro zahlen soll, ist der Gipfel des Corona-Wahns.“Er will den Verwaltungsgerichtshof einschalten.
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