Tränen als Virenschleuder?
Neues aus der Augenklinik: Worauf man beim Arzt jetzt achten muss:
Studienergebnisse über Tränen als möglicher Übertragungsweg für das Coronavirus kursieren derzeit. Was ist richtig, was falsch? Worauf müssen Augenärzte nun achten?
„Bei einigen wenigen Erkrankten konnte tatsächlich SARS-CoV-2 in der Tränenflüssigkeit nachgewiesen werden“, bestätigt Prim. Univ.-Prof. Dr. Herbert Reitsamer aus Salzburg diese Untersuchungen, die aus China stammen. „Aber ob das gefährlich ist und das Virus auf diese Weise tatsächlich übertragen werden kann, lässt sich aufgrund der sehr kleinen Studien nur schwer beurteilen“, erklärt der Augenfacharzt.
Dennoch wurden alle mögzierten lichen Schutzmaßnahmen an der Augenklinik des Landeskrankenhauses Salzburg getroffen: Masken für sämtliche Patienten, für an Covid19-Erkrankte gibt es nun eine eigene, getrennte Klinik, Warteräume wurden umgestaltet und vieles mehr. Auch hinsichtlich der Untersuchungsmethoden hat man Vorkehrungen getroffen. Bei Begutachtung mit der Spaltlampe trennt nun eine Plexiglasscheibe Arzt und Patient. Den Augeninnendruck von diagnostiCovid-19-Patienten, die eine Bindehautentzündung haben, misst der Arzt nicht – wie üblich – mit der „Luftstrahl-Tonometrie“, weil das dabei entstehende Aerosol (flüssige Nebelteilchen) das Virus übertragen könnte. Es gibt jedoch alternative Untersuchungen. Manche Operationen (etwa bei mildem Grauen Star) sind verschiebbar – aber immer mit dem behandelnden Arzt abklären!
Aus Angst, sich im Spital anzustecken, kommen dennoch weniger Patienten. Prim. Reitsamer warnt: „Wer einen Fremdkörper im Auge hat, z. B. einen Eisenspan, oder starke Schmerzen spürt, muss rasch fachärztliche Hilfe suchen!“
Sieht man etwa plötzlich viel schlechter oder/und Blitze, schwarze Punkte oder Schatten, sind das Symptome einer gefährlichen Netzhautablösung – unbehandelt droht Erblindung!