Erhöhtes Risiko?
Jakob M.: „Habe ich als Schilddrüsenpatient durch das Coronavirus ein erhöhtes Risiko? Unterdrücken meine Medikamente die Abwehr?“
Da das Coronavirus eine neue Krankheit ist, wurden noch keine wissenschaftlichen Studien darüber durchgeführt, inwieweit Patienten mit Schilddrüsenleiden besonders betroffen sind. Bei den aktuell im Ministerium aufgelisteten Risikogruppen gibt es jedoch keinen Hinweis darauf.
Zu den derzeit bekannten und häufigsten Risikofaktoren zählen Diabetes, Bluthochdruck, HerzKreislauferkrankungen, Krebs, Asthma und COPD. Auch bestimmte Autoimmunstörungen, allerdings ausdrücklich ausgenommen jene, welche die Schilddrüse betreffen.
Da Probleme mit diesem Organ ja recht häufig auftreten, nehme ich an, dass schon Analysen aus China aufgezeigt hätten, ob hier erhöhte Gefahr besteht.
Auch zur zweiten Frage habe ich eine beruhigende Antwort: Weder die bei Schilddrüsenkrankheiten eingesetzten Substanzen Levothyroxin noch Carbimazol oder Propylthiouracil sind Therapien, die das Immunsystem schwächen bzw. irgendwie verändern.
Ich möchte nur ausdrücklich darauf hinweisen, dass es wichtig ist, keine Einnahmefehler zu begehen! Die Schilddrüsenhormone müssen immer gut eingestellt sein. Also ist es notwendig, wirklich regelmäßig die Laborwerte kontrollieren zu lassen.
Menschen, die an anderen Immunerkrankungen leiden, wie rheumatoider Arthritis, Lupus oder Multipler Sklerose, erhalten jedoch häufig Mittel, die das Abwehrsystem schwächen und anfälliger auch für Viren machen. Trotzdem darf die Behandlung keineswegs eigenmächtig abgebrochen werden. Den Arzt fragen!