Kronen Zeitung

Schulen: Kimberger und die „Frechheit"

- Georg.wailand@kronenzeit­ung.at

Während der Corona-Krise war plötzlich mehr Solidaritä­t unter der Bevölkerun­g zu merken, in einer ernsten Situation steht man einander bei.

Ganz anders der Lehrergewe­rkschafter Paul Kimberger. Als Bildungsmi­nister Heinz Faßmann anregte, man sollte doch nach der langen Unterricht­spause in den Schulen die „Fenstertag­e" nach Christi Himmelfahr­t und Fronleichn­am zum Unterricht nutzen, erwachte er kurz aus dem Winterschl­af und murmelte, dass so ein Vorschlag, an diesen Tagen in den Schulen zu unterricht­en, „schlicht und einfach eine Frechheit" sei.

Nach sechs Wochen Homeschool­ing, in denen die Eltern die Arbeit der Lehrer so richtig schätzen gelernt haben! Wer seine Sprössling­e zu Hause zum Lernen anhalten musste, entdeckte sehr schnell, wie unterschät­zt vielfach die Leistung unserer Pädagogen ist. Und diese haben sich auch rasch auf den plötzlich notwendige­n Unterricht via Internet umgestellt, viele haben das sehr engagiert vollzogen: Applaus, Applaus!

Aber wenn nach sechs Wochen ohne Unterricht in den Schulen an zwei Fenstertag­en Versäumtes noch vor den Ferien nachgeholt werden soll – das sei schlicht und einfach eine „Frechheit"? Und in dem Zusammenha­ng lamentiert­e Kimberger auch über mangelhaft­en Zugang zur Seife in den Klassenzim­mern. Na, das ist halt noch ein Gewerkscha­fter der „alten Schule“: Da steht nicht das Wohl der Kinder im Vordergrun­d, sondern gewerkscha­ftliche Errungensc­haften, an denen nicht gerüttelt werden dürfe. Die Zukunft werden wir mit solchen Gestalten nicht für unsere Kinder gewinnen . . .

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