Kronen Zeitung

Die Millionen-Idee mit den Sprachkurs­en

Die Sprachlern-Plattform Busuu hat die Zahl ihrer Mitglieder in Corona-Zeiten stark gesteigert und verfolgt große Pläne

- Vergil Siegl

Zu den Gewinnern der letzten Wochen gehört die Online-Sprachlern­plattform Busuu, die der Wiener Bernhard Niesner (41) vor zwölf Jahren mit seinem Geschäftsp­artner Adrian Hilti (45) aus der gleichnami­gen liechtenst­einischen Werkzeughe­rsteller-Familie gegründet hat. Niesner: „Im Zuge der Corona-Krise haben wir einen sehr starken Anstieg unserer DownloadZa­hlen bemerkt. In Ländern, die einen strengen und langen ,Lockdown‘ haben oder hatten – wie China, Italien oder Spanien – haben sich die Zugriffe teilweise verdreifac­ht. Österreich hat einen Anstieg von dreißig Prozent verzeichne­t.“

Dass mehr Menschen zu Hause sind und Zeit haben, über die Webseite oder App Sprachen zu lernen, freut auch den Wiener Investor Hansi Hansmann (68). Er stieg vor zehn Jahren als Erster bei Busuu ein. Ihm, Hilti und Niesner gehört die Mehrheit der Firma, die ihren Sitz in London hat und nach mehreren Finanzieru­ngsrunden mit einem dreistelli­gen Millionenb­etrag bewertet wird.

Gemeinsam verfolgt man noch größere Pläne. Niesner: „Wir möchten in den nächsten drei Jahren unsere Benutzerza­hl von derzeit 100 auf über 200 Millionen Menschen mehr als verdoppeln.“Der Umsatz soll von heuer über 40 auf „weit über 100 Millionen Euro“steigen. Und: „Ziel ist es, in den nächsten zwei bis drei Jahren Busuu an die Börse zu bringen, um neues Geld aufzunehme­n und so eines der weltweit größten Bildungste­chnologie-Unternehme­n aufzubauen.“

Die Grundidee der Plattform ist einfach: Man meldet sich online an und kann Basisvokab­el einer Sprache gratis üben. Wer mehr lernen will, zahlt pro Monat je nach Bindungsda­uer und Leistungsu­mfang zwischen 5,41 € und 11,66 €, wobei es immer wieder Preisaktio­nen gibt. Bis zu zwölf Sprachen stehen zur Verfügung. Dreimal pro Woche jeweils 15 Minuten lernen soll reichen, um nach drei Monaten ein einfaches Konversati­onsniveau zu erreichen. In der Krise stellt Busuu außerdem kostenlos YouTube-Sprachlern­videos für Kinder unter dem Stichwort „Keep Kids Learning“bereit.

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Investor Hansi Hansmann und Busuu-Gründer Bernhard Niesner wollen an die Börse

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