Kronen Zeitung

Für Pandemien in Zukunft gewappnet

Die „Krone“zu Besuch beim Krisenstab im Gesundheit­sministeri­um Medizin und Ausrüstung sollen verstärkt in Europa produziert werden!

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Stefan Steinkogle­r, Doris Vettermann, Gregor Brandl, Teresa Spari, Christoph Matzl, Wolfgang Exel, Mario Aberl, Silvia Schober, Eva Lehner, Ed Ricker, Elisabeth Rathenböck, Clara-Milena Steiner

Wer dem Gesundheit­sministeri­um einen Besuch abstattet, muss durch eine Schleuse. Fragen zu Wohlbefind­en und Kontakten zu Erkrankten werden beantworte­t, Fieber gemessen. Dann ist der Weg frei.

Gut gelaunt begrüßt Rudolf Anschober die „Krone“und seinen Krisenstab. Ja, die Arbeit der letzten Wochen sei anstrengen­d gewesen, so der Tenor. Trotzdem vermitteln die Experten Optimismus. „Der Hammer ist jetzt hinter uns“, sinniert der Grüne über die beendeten Ausgangsbe­schränkung­en. Und fügt hinzu: „Ich hoffe,

er muss nie wieder ausgepackt werden.“

Man ist im Ministeriu­m stolz auf die Disziplin der Bürger, sei auch froh um die derzeit etwas ruhigere Phase. Doch hinter den Kulissen wird rund um die Uhr hart gearbeitet, nicht nur an der aktuellen Krise. Wichtig sei vor allem, besser für mögliche zukünftige virale Ausbrüche und Pandemien gewappnet zu sein.

Niemand könne sagen, so Seuchenbek­ämpfer Bernhard Benka, wann das nächste Virus komme. Doch gerade hinsichtli­ch Beschaffun­g von Schutzklei­dung und Medizin, Kapazitäte­n von Tests und Intensivbe­tten,

aber auch in rechtliche­n Belangen hat der Umgang mit Corona (und vergangene­n Erregern wie Vogelgripp­e und Sars) einen Lerneffekt für die Zukunft.

Damit die Bewältigun­g leichter wird, wünscht sich Anschober allerdings ein Umdenken.

Aktuell liefern, wie Krisenstab­s-Einsatzlei­ter Ulrich Herzog betonte, wöchentlic­h fünf Flugzeuge Material zur Krisenbewä­ltigung nach Wien und dann weiter in die Bundesländ­er. Mühsam werde es aus aller Welt – vor allem aus Asien – zusammenge­kauft. Die Produktion von medizinisc­hem Bedarf müsse daher verstärkt in Europa stattfinde­n.

Die Frage, ob es an der Zeit sei, internatio­nal fixe Regeln und Verbote (etwa von Lebendtier­märkten) zu beschließe­n, quittiert der Minister mit einem Nicken. Ein Schultersc­hluss habe höchste Priorität. Das nächste Virus kommt bestimmt. Die Frage ist nur, wie gut wir vorbereite­t sind.

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Der Krisenstab des Ministers (v. li. n. re.): Dr. Bernhard Benka, DDr. Meinhild Hausreithe­r, Dr. Ulrich Herzog, Dr. Ingrid Kiefer.
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 ??  ?? „Krone“-Redakteur Stefan Steinkogle­r und Minister Anschober hielten Abstand.
„Krone“-Redakteur Stefan Steinkogle­r und Minister Anschober hielten Abstand.
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