Recht auf Sterben
Nicht dass ich ernsthaft an die Lernfähigkeit von Fanatikern glaube. Aber eine Anti-Impfdemo am 1. Mai hat mich schon ein wenig überrascht. Wo doch unsere Regierung so streng mit uns war, als es galt, vernünftiges Verhalten durchzusetzen. Jetzt ist offenbar wirklich wieder alles wie früher.
Ein Recht auf persönliche Freiheit wurde skandiert und auf Tafeln eingefordert. Das beanspruchen übrigens auch jene Idioten, die Jahr für Jahr von Bergen herunter oder aus Lawinen heraus gerettet werden müssen. Zahlreiche Helfer sind dabei ums Leben gekommen. Geopfert auf dem Altar der Verantwortungslosigkeit. Pardon: der persönlichen Freiheit.
Impfgegnern ist ein Grundrecht auf Sterben durch Infektionen wie Corona zuzubilligen. Sie sollten allerdings nicht andere mit in den Tod reißen dürfen! Das geschieht nämlich, wenn Denkschwache auf Schutz verzichten und damit alle anderen gefährden.
Mit normaler Intelligenz ausgestattete Mitbürger dürften gespannt sein, wie unsere Regierung mit der Anwendung eines CoronaImpfstoffes umgeht, der uns sehr wahrscheinlich zeitnah zur Verfügung stehen wird. Erfreulicherweise diskutieren türkise und sogar grüne Politiker bereits über eine Impfpflicht.
Die Krise könnte an Österreich glimpflicher vorübergehen als anderswo, falls nicht eine zweite Welle kommt. Eines müsste aber klar sein: Gesundheit ist wirklich das höchste Gut und sollte über allem stehen – auch über „Grundrechten“, die im konkreten Fall wohl nur in kranken Gehirnen verankert sind.