Hoffnung stirbt zuletzt
Kroatien bereitet sich auf die Urlaubssaison vor: Wie die aussehen kann und ob Teile davon gerettet werden können – alles ist noch offen
Die Hoffnung stirbt zuletzt – so lautet wohl das Motto, unter dem zurzeit etliche Staaten am Mittelmeer auf die Sommersaison hinarbeiten. Auf Hochtouren, aber unter Einhaltung aller Sicherheitsmaßnahmen, werden Hoteliers, Gastronomen und Privatzimmeranbieter auf einen Neustart im Tourismus vorbereitet.
Schon am 11. Mai sollen etwa in Kroatien Gastro- und Hotelbetriebe wieder in Betrieb
genommen werden. Obwohl das Land am Beginn der Corona-Pandemie auch noch von einem Erdbeben in Zagreb heimgesucht wurde, hat es die Krise bisher gut im Griff: Mit rund 2000 Infizierten und 60 Todesfällen gibt es keine überfüllten Krankenhäuser.
„Die generelle Corona-Lage ist überaus positiv. Durch die rasche und frühe Reaktion der Politik und die strengen Maßnahmen – ähnlich wie in Österreich – wurde der
Ausbruch fast völlig unterbunden“, schildert die Kärntnerin Martina Riedl, die in Opatija ein Hotel führt.
Kroatiens Ministerpräsident Andrej Plenkovic verhandelt daher über Grenzöffnungen mit Slowenien. Gespräche über eine Luftbrücke gab es schon mit Deutschland, für die wichtigen Gäste aus Österreich wurde ein eigener Korridor angedacht, der eine Anreise mit dem Auto ermöglichen soll. Konferenzen mit Bundeskanzler Kurz gab es bereits. Unklar ist, wie mit Urlaubern aus Italien umgegangen werden soll – oder ob es heuer überhaupt welche geben wird. Auf eine Vereinbarung mit Österreich hofft Lojze Dukic, Fischer und Privatzimmervermieter auf Krk: „Die meisten meiner Gäste sind Österreicher, viele Stammkunden machen sich Sorgen. Ich bin jeden Tag in Kontakt mit ihnen und dem Tourismusbüro.“Unsicherheit überwiegt also – klar ist aber eines: Schon jetzt werben Hotels und Fluggesellschaften mit Rabatten, Sizilien will sogar einen Teil der Flugkosten rückerstatten. Es könnte eine kurze, für Urlauber günstige Saison werden.