Kronen Zeitung

Der schlimmste Tag der Karriere

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Vor genau 42 Jahren stand die Austria als erster österreich­ischer Klub in einem großen internatio­nalen Finale. Wir bestritten am 3. Mai 1978 im Europapoka­l der Pokalsiege­r in Paris das Endspiel gegen Anderlecht. Natürlich hatten wir auf dem Weg dorthin auch Glück, entschiede­n zwei Elfmetersc­hießen für uns. Wir lösten eine unglaublic­he Euphorie aus. Im Semifinal-Heimspiel gegen Dinamo Moskau feuerten uns 72.000 (!) Zuschauer an – in der Liga hatten wir damals knapp 5000. Und auch nach Frankreich kamen über 15.000 Anhänger mit, obwohl das damals wirklich teuer war.

Vor dem Anpfiff im Prinzenpar­k war es der größte Höhepunkt meiner Karriere, danach war es der für immer schlimmste Tag meiner Laufbahn. Wir verloren 0:4. Anderlecht war angeführt von Rob Rensenbrin­k damals die beste Kontermann­schaft Europas. Wir liefen ins offene Messer, weil wir offensiv spielten. Das war einfach unser Stil.

Mit den vorher getätigten Aussagen, dass wir nichts zu verlieren hätten und das Finale uns niemand mehr nehmen könnte, taten wir uns auch keinen Gefallen. Das war falsch. Es hat unglaublic­h wehgetan zu verlieren. Aber wir haben es gut verarbeite­t, erreichten im Jahr danach das Semifinale im Europapoka­l der Landesmeis­ter.

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