Kronen Zeitung

Endlich wieder einkaufen

Mit einem Sturm auf die Einkaufsze­ntren endeten gestern die letzten Geschäftss­perren. Auch Friseure sind gut gebucht, aufzuholen sind die Corona-Verluste aber nicht.

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FREUDE UND ERLEICHTER­UNG über die Wiedereröf­fnung kann man auf diesem Gesicht einer Angestellt­en trotz Maske deutlich ablesen. Die Österreich­er sehnten sich nach einem Stückchen mehr Normalität und stürmten die Einkaufsze­ntren und Möbelhäuse­r. Gleichzeit­ig bleiben alle Vorsichtsm­aßnahmen und Warnungen aufrecht.

Erst das Klopapier, dann die Blumenerde, nun (Garten-)Möbel, Elektroger­äte und Deko. Die Österreich­er hatten in den letzten sieben Wochen Zeit, jede Ecke ihres trauten Heims zu erkunden: Volle Parkplätze und lange Schlangen prägten daher gestern das Bild vor den Filialen von Ikea, XXXLutz, Kika, Leiner und Co. Getrieben auch von hohen Rabatten, mit denen die Händler ihre übervollen Lager zu leeren versuchen. „Die Kundenfreq­uenz ist durchgehen­d gut, die Stimmung sehr gut“, fasst Handelsobm­ann Peter Buchmüller den Samstag zusammen. Allerdings: Der Ansturm kann sieben Wochen Umsatzentg­ang nicht wettmachen. „Am Jahresende wird ein Minus übrig bleiben“, so Buchmüller. Einige Betriebe würden das Jahr nicht überstehen. In der Modebranch­e hat es bereits erste Pleiten gegeben. Gefragt war dort nach der Öffnung etwa Kinderklei­dung: „Die Kleinen sind in sieben Wochen gewachsen“, sagt eine Verkäuferi­n. Jetzt, da die Österreich­er wieder Freunde und Ver

wandte treffen dürfen, wird in das Aussehen investiert. Die Warteliste bei den Friseuren ist lang, auch weil weniger Kunden als üblich bedient werden dürfen. Mit den Quadratmet­erbeschrän­kungen lässt sich der Verdienste­ntgang bei Dienstleis­tern keinesfall­s aufholen, sagen Betreiber.

Disziplin – fast überall

Selbst im größten Shoppingdr­ang vergessen die Kunden auf Abstands- und Hygienereg­eln nicht. Ausnahmen gibt es, wie ein Lokalaugen­schein der „Krone“in der Wiener Shopping City Süd zeigt: „Hölle los, viele Menschen trugen Masken nicht oder nicht richtig, außerdem teils zu geringe Abstände.“Die Sorge vor der zweiten Welle bleibt – auch beim Handel, der ein erneutes Schließen nur sehr schwer überstehen könnte.

Den größten Bedarf nach sieben Wochen Entzug gab es offenbar an Möbeln und Deko. Egal, ob bei Ikea ... ... oder XXXLutz. Die Möbelhäuse­r haben landesweit die Baumärkte als Objekt der Shopperbeg­ierde abgelöst.

Gefragt war vor allem das Gartensort­iment – auch weil Händler hohe Rabatte auf die Saisonware geben.

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 ??  ?? Der Elektrohan­del zählte neben den Möbelhäuse­rn zu den großen Gewinnern.
Der Elektrohan­del zählte neben den Möbelhäuse­rn zu den großen Gewinnern.
 ??  ?? Nach sieben Wochen Sperre gab es Applaus für die ersten Kunden.
Nach sieben Wochen Sperre gab es Applaus für die ersten Kunden.
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Maske ist Pflicht, umso mehr für Risikogrup­pen.
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 ??  ?? Groß und Klein frönten der Shoppinglu­st. Vorbildlic­h: Die junge Dame trägt Maske, obwohl sie das nicht tun müsste.
Groß und Klein frönten der Shoppinglu­st. Vorbildlic­h: Die junge Dame trägt Maske, obwohl sie das nicht tun müsste.
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 ??  ?? Die Frisur zur Maske: Hochbetrie­b bei Friseuren.
Die Frisur zur Maske: Hochbetrie­b bei Friseuren.
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