Lösung bei den Schul-Fenstertagen
Bildungsminister und Gewerkschaft haben sich auf typisch österreichischen Kompromiss geeinigt: Lehrer sollen freiwillig unterrichten.
Rund eine Million Menschen in Österreich sind in Kurzarbeit, die Arbeitslosigkeit ist auf ein Rekordhoch geklettert, für manche Berufsgruppen herrscht ein Arbeitsverbot, das ganze Land ist im Ausnahmezustand. Seit Wochen sind auch die Lehrer daheim, und weil Bildungsminister Heinz Faßmann verlangte, dass an den kommenden zwei Fenstertagen unterrichtet wird, stieg Lehrergewerkschafter Paul Kimberger auf die Barrikaden. „In welcher Welt lebt die Gewerkschaft?“, möchte man da fragen.
Minister Heinz Faßmann setzte sich mit der Gewerkschaft zusammen – rasch konnte eine Einigung erzielt werden. Und diese ist typisch österreichisch: Die Pädagogen können an den beiden Tagen freiwillig unterrichten. Dass es zu einem Lehrermangel kommt, ist eher auszuschließen. Denn zahlreiche Pädagogen wandten sich schon in den vergangenen Tagen gegen Gewerkschafter Paul Kimberger, der
auch nicht auf die Unterstützung seiner Kollegen in der Lehrervertretung setzen konnte. „Es ist uns bewusst, dass diese freiwillige Leistung wieder einmal viel von Ihnen abverlangen wird“, heißt es in einem Brief an die Schulen.