Kronen Zeitung

Löchrige Grenzen trotz Coronaviru­s

Viele Ausnahmen, nicht bewachte Übergänge

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Unsere Grenzen werden gut überwacht, nicht nur in CoronaZeit­en. Derzeit gelten aber besonders strenge Regeln bei der Einreise. Prinzipiel­l gilt: Will man von außerhalb legal zu uns, geht es 14 Tage in Quarantäne. Es sei denn, man kann einen negativen Corona-Test vorweisen – der darf maximal vier Tage alt sein. Auf dem Flughafen Wien werden nun auch neue Schnelltes­ts angeboten (s. Seiten 4/5). Diese Regelung gilt sowohl für Österreich­er als auch EU-Bürger. Erleichter­ungen gelten z. B. für Berufspend­ler, Pflegekräf­te, etc. Auch die Durchreise ohne Zwischenst­opp bleibt erlaubt.

Ein Einreiseve­rbot gilt prinzipiel­l für außereurop­äische Drittstaat­sangehörig­e (also z. B. Russen oder Amerikaner). Mit der Ausreise ist es noch komplizier­ter, hier unterschei­den sich die jeweiligen Regeln der Nachbarsta­aten. Durch das Wirrwarr sind unsere 2706 Kilometer langen Grenzen löchriger als vermutet. Ausnahmen werden nach Region oft unterschie­dlich gehandhabt.

Kurios: Vorarlberg­er, die ein Tier im Ausland zu versorgen haben, dürfen ausreisen. Jenen mit Familie oder Partner im Nachbarlan­d ist das untersagt.

Tirol wird von italienisc­her wie auch deutscher Seite gerne für die Durchreise genutzt. Angestellt­e der BH Innsbruck unterstütz­en nun

Polizei und Bundesheer bei den Kontrollen am Brenner.

An den drei noch offenen Übergängen in Salzburg zu Bayern sind Ein- und Ausreise leichter. Laut Polizei reicht für Verliebte eine Passkopie des Partners, um diesen auch sehen zu dürfen.

In Kärnten werden zwei Posten 24 Stunden kontrollie­rt, der Rest mit Scherengit­tern.

Diese sollen schon oft zur Seite geschoben worden sein, um einzureise­n.

Billige Zigaretten kaufen Steirer nicht mehr in Slowenien, die heimischen Trafikante­n profitiere­n. 240 Soldaten unterstütz­en die Kontrollen an der Grenze.

Das Burgenland ist durch den Assistenze­insatz geübt im Umgang mit Kontrollen.

Pflegepers­onal hat in NÖ große Bedeutung. In Zusammenar­beit mit Tschechien und der Slowakei wird an Erleichter­ungen gearbeitet.

Nach OÖ können Berufspend­ler ohne Probleme mit schriftlic­her Bescheinig­ung. Dies allerdings erst, wenn Polizisten oder Soldaten eine Fiebertest­ung durchgefüh­rt haben.

Die Herausford­erungen zur Eindämmung des Virus erfordern gegenwärti­g die geübte Zusammenar­beit zwischen Polizei und Bundesheer. Innenminis­ter Karl Nehammer zu den laufenden Kontrollen

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„Stopp“heißt es an der Grenze. Dennoch werden die Regeln und deren Ausnahmen unterschie­dlich ausgelegt. Nicht alle kleinen Übergänge werden stets bewacht.
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