Versorgungsautarkie ist gefragt
In „Offen gesagt“in der „Krone bunt“hat Dr. Tassilo Wallentin mit dem Artikel „Gefährliche Abhängigkeiten“wieder ins Schwarze getroffen.
Österreich hat eine große Versorgungsabhängigkeit vom Ausland. Die Corona-Krise hat gezeigt, dass wir bei medizinischen Produkten von Asien abhängig sind und selbst innerhalb der EU die solidarische Verteilung der medizinischen Schutzausrüstung blockiert wurde. Jeder ist sich selbst der
Die Corona-Krise hat gezeigt, dass unsere Selbstversorgung nicht gewährleistet ist, schreibt Dr. Tassilo Wallentin in „Offen gesagt“vom Sonntag und fordert: „Wir müssen die Eigenproduktion in überlebenswichtigen Bereichen wieder aufbauen!“
Nächste. Die Lehre daraus, in einer Krise ist Österreich auf sich allein gestellt.
Dr. Tassilo Wallentin hat vollkommen recht, wenn er schreibt: „Wir müssen die Eigenproduktion in überlebenswichtigen Bereichen wiederaufbauen (Medizin, Nahrung, Energie).“Die Grundlage bildet der Artikel 9a der Bundesverfassung, die umfassende Landesverteidigung. Sie besteht aus der militärischen, der geistigen, der zivilen und wirtschaftlichen Verteidigung.
Jedes Land braucht für unerwartet auftretende Herausforderungen und Bedrohungen – zum Schutz der Bevölkerung – eine umfassende Sicherheitsvorsorge mit einer strategischen Reserve, nur dann sind genügend Kapazitäten im Ernstfall vorhanden. Es gibt Dinge im Leben, bei denen die Wirtschaftlichkeit eine untergeordnete Rolle spielt.
Kurt Gärtner, Wels
Abhängigkeit macht verletzlich!
Ein Virus zeigte deutlich die Grenzen unserer globalen Welt auf! Seit Jahren verfolgen wir mit Unbehagen, dass durch Fusionen immer größere Firmenriesen entstehen. Ziel dieser Globalisierung ist vorrangig, durch die Schaffung von Wertschöpfungsketten noch mehr Geld zu verdienen.
Im Bereich der medizinischen Versorgung entstanden Pharmariesen, die Preise bestimmen sowie Politik und Märkte unter Druck setzen. 75% der weltweit verbrauchten Antibiotika und 90% des Penicillins werden bereits in China produziert. Engpässe bei einfachen Produkten wie Schutzmasken und Schutzkleidung
stellen uns in Krisenzeiten vor Herausforderungen. Sind Transportwege unterbrochen, folgen Lieferausfälle, und ein Kampf um die Kontingente lässt die Preise explodieren. Um die Versorgung der Bürger in Europa auch in Zukunft bei bevorstehenden Notfällen sicherzustellen, ist die Erzeugung von Pharmaprodukten in Europa und nicht außerhalb unumgänglich. Nur so kann eine Versorgungssicherheit zum Schutz von Millionen Menschen dauerhaft sichergestellt werden.
Durch die Rückholung der Produktion nach Europa würde auch die Wirtschaft angekurbelt und die Wertschöpfung in unseren Ländern bleiben. Klimaschädliche Transporte um die ganze Welt würden wegfallen und Forschung und Entwicklung von Impfstoffen
und medizinischen Produkten würden noch mehr forciert. Hoffentlich lernen wird aus der Krise, wie verletzlich Europa durch die Globalisierung geworden ist und dass nur Regionalisierung in Zukunft auch Unabhängigkeit bringt! Mag. Hans Rankl, St. Pölten
„Offen gesagt“von Dr. Wallentin
Sein Bericht „Gefährliche Abhängigkeit“, in dem Dr. Wallentin schreibt, dass man jetzt mehr in Österreich (speziell Medikamente) produzieren, aber auch mehr für die bäuerlichen Böden und zur Regionalisierung der Ernährungskette gemacht werden muss, ist einfach zu unterschreiben. Hoffentlich wachen unsere Politiker auf und lassen sich von der Gier der Großindustrie nicht beeindrucken. Paul Glattauer, Traiskirchen