Drama auf Arbeitsmarkt
►Ende April 571.477 Personen arbeitslos gemeldet, 58% plus zu 2019 ►Leichte Entspannung im Sommer, Höhepunkt droht nächsten Winter
Die Arbeitslosigkeit war im Tourismus und in der Bauwirtschaft Ende April doppelt so hoch wie im Vorjahr. Inklusive der in Schulungen Befindlichen suchten 571.477 Menschen Arbeit, um 58% mehr als ein Jahr zuvor. Die Arbeitslosenquote schnellte damit auf 12,8 Prozent nach oben.
Dabei muss man bedenken, dass noch 1,25 Millionen Österreicher durch die Corona-Kurzarbeit vor dem Verlust ihres Jobs bewahrt werden konnten. 104.000 Anträge von Firmen sind laut Arbeitsministerin Aschbacher gestellt worden, rund 91.000 wurden bereits genehmigt. Maximal sechs Monate darf sie in Anspruch genommen werden.
Der erste Höhepunkt der
Arbeitslosen-Welle endet am 13. April mit 588.205 Betroffenen. Seither sind es um 19.000 weniger geworden. AMS-Vorstand Herbert Buchinger erwartet saisonbedingt in den nächsten Monaten eine weitere Reduktion. Schließlich sperren auch Betriebe wieder auf. „Doch der Höhepunkt der Arbeitslosigkeit wird wahrscheinlich erst im nächsten Jänner sein.“Denn im Winter sind saisonbedingt mehr Menschen arbeitslos, auch wenn viele eine Wiedereinstellungszusage haben.
Den stärksten prozentuellen Anstieg im April gab es in den Bundesländern Tirol, Salzburg und Steiermark (siehe Grafik) mit über 100 Prozent, in absoluten Zahlen sind in Wien am meisten auf Jobsuche. Die gemeldeten offenen Stellen gingen um ein Drittel auf rund 53.000 zurück.