Kronen Zeitung

Budget-Beratungen starten

Opposition fordert überarbeit­ete Zahlen Bisherige Daten sind überholt

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„Dieses Budget ist eine Momentaufn­ahme“, sagte Finanzmini­ster Gernot Blümel (ÖVP) bei der Vorstellun­g des Haushaltsv­orschlags Mitte März. Seither ist viel passiert, die damals verwendete­n Daten sind durch die Corona-Krise längst überholt. Die Opposition fordert für die kommenden Verhandlun­gen adaptierte Zahlen.

Im ersten Vorschlag sind gerade einmal vier Milliarden Euro für den ersten Corona-Hilfsfonds eingepreis­t. Mittlerwei­le wurden aber allein für die Kurzarbeit 10 Milliarden Euro veranschla­gt. Das gesamte Hilfspaket beträgt derzeit 38 Milliarden Euro – eine weitere Aufstockun­g ist nicht ausgeschlo­ssen. Statt dem vor einigen Wochen angenommen­en Defizit in der Höhe von einem Prozent der Wirtschaft­sleistung, beträgt das Minus, laut Wirtschaft­sforschung­sinstitut (WIFO), mindestens 7,5 Prozent.

Vor diesem Hintergrun­d fordert die Opposition Finanzmini­ster Gernot Blümel nun auf, einen aktualisie­rten Entwurf mit überarbeit­eten Zahlen vorzulegen. Sonst sei der Budgetproz­ess gefährdet, sagt SPÖ-Finanzspre­cher Jan Krainer. Ab Freitag wird im Nationalra­t über das Budget beraten. Den Anfang macht ein Experten-Hearing, in der darauffolg­enden Woche gibt es Beratung aller KapiIm tel im Budgetauss­chuss. Am 28. Mai schließlic­h soll der Beschluss im Plenum fallen.

Neuer Vorschlag für EU-Haushalt

Aus Brüssel kommt schon jetzt die Ankündigun­g eines neuen Budgetvors­chlags: Innerhalb der kommenden zehn Tage will die EU-Kommission einen Plan für den Haushalt von 2021 bis 2027 und den Wiederaufb­au nach der Corona-Krise vorlegen. Mehrere Länder, unter ihnen auch Österreich, hatten sich gegen einen höheren Beitrag der einzelnen Staaten quergelegt.

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Finanzmini­ster Gernot Blümel: Das Budget steht ganz im Zeichen des Defizits.

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