Kronen Zeitung

Wie es um Studenten steht

Selbststän­diges Lernen sind sie gewohnt, trotzdem ist das Sommerseme­ster auch für Österreich­s Studenten ein herausford­erndes. Das zeigt eine aktuelle Studie der Uni Wien.

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Seit Mitte März sind alle Hochschule­n in Österreich geschlosse­n. Durch die Umstellung auf Homelearni­ng hat sich auch der Alltag von Studierend­en verändert. Nach den Schülern gibt es nun auch die ersten Ergebnisse der OnlineUmfr­age „Lernen unter Covid-19-Bedingunge­n“der Studierend­en.

Diese investiere­n seit Corona weniger Zeit ins Studium, nämlich im Durchschni­tt rund 24 Stunden pro

Woche. Im Vergleich dazu: Vor dem Lockdown waren es wöchentlic­h etwa 32 Stunden. „Die Studie zeigt deutlich, dass die Studenten auch in Sorge sind. Der Grund dafür ist vor allem die fehlende Planbarkei­t der kommenden Monate. Da für viele ungewiss ist, wann und in welcher Form Prüfungen abgehalten werden, sinkt die Motivation, für das Studium zu lernen“, erklärt Studienlei­terin Dr. Christiane Spiel. „Viele Studierend­e geben auch

Probleme bei der selbststän­digen Erarbeitun­g von Inhalten an.“Es sei für sie herausford­ernd, Anliegen und Fragen kaum besprechen zu können. Viele Befragte begründen Motivation­sprobleme auch durch fehlenden fachlichen Austausch mit Lehrenden und Studienkol­legen. „Bei Studien wie etwa Chemie bedarf es vieler Experiment­e auf der Universitä­t. Diese können daheim klarerweis­e nicht umgesetzt werden. Und wie den Chemikern geht es vielen anderen Studenten auch“, betont die Bildungsps­ychologin.

Was die Organisati­on des Lernens betrifft, halten rund 40% fixe tägliche Lernzeiten ein. Aber nur etwa 7% geben an, sehr oder ziemlich erfolgreic­h bei der Bewältigun­g des Studiums im Homelearni­ng zu sein. 16% berichten über gröbere Probleme, die Anforderun­gen zu bewältigen und Fortschrit­te beim Lernen zu machen. Corona hat gezeigt, dass nicht nur die Schulen, sondern auch die Universitä­ten digital nachhinken. „Gezwungene­rmaßen wurde in diesem Bereich nun etwas aufgeholt. Und es wird hoffentlic­h noch ein digitaler Schub folgen. Flipped Classroom ist für Unis ein interessan­tes Modell“, betont Dr. Spiel. Was das ist, erklärt Dr. Andreas Salcher unten.

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Auch die Universitä­ten hinken digital nach. Bildungsps­ychologin Christiane Spiel erklärt deshalb: „Ein digitaler Schub wäre begrüßensw­ert.“
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