Ein Foto für Henry
Ein lauer Sommerabend vor neun Jahren in Weidlingbach. Beim idyllischen Tennisklub Atzler zog ein damals 17-jähriger Bub die Blicke auf sich. Krachende Winner, lautes Gestöhne. Ein alles andere als unauffälliger Auftritt mitten im Wienerwald. Nach wenigen Ballwechseln tuschelten die Mitglieder. Wer ist das? Hast du gesehen, wie schnell der spielt? Hat der sich verirrt? Klubchef Walter fragte nach, um seine Freunde aufzuklären: „Sein Name ist Dominic Thiem, er gehört zu den besten Jugendlichen der Welt und stand erst vor wenigen Tagen im JuniorenEndspiel von Paris . . .“
Ein Erinnerungsfoto für die Klubvitrine? Fehlanzeige! Zu schnell waren Dominic und Papa Wolfgang nach der spontanen Einheit weg.
Am ersten Mai-Wochenende kehrte Dominic in diesen Klub zurück. Zufällig. Weil ihn ein Spaziergang in die Nähe des Tennisplatzes führte. Die im Garten spielenden Kinder erkannten ihr Idol sofort, Klubchef Walter schüttelte ungläubig den Kopf. Strahlende Augen, aufgeregte Kids.
Dominic, können wir ein Foto machen? Kein Problem. Thiem stellte sich auf den Platz, wo er damals gespielt hat, der fünfjährige Henry gesellte sich dazu. Dazwischen der alte Maschendrahtzaun. Sicherheitsabstand wegen Corona.
Kurzer Smalltalk, nach wenigen Minuten huschte der Star aus dem Garten. Für den kleinen Henry und seine tennisbegeisterte Familie ein märchenhafter Besuch nach den Corona-Monaten . . .