Koksparty: Jetzt spricht Martin Ho
Gast und Mitarbeiter haben sich „nichts dabei gedacht“
In einem Lokal des Szenewirts stieg eine Koksparty. Ho schlief schon. Jetzt redet er.
Im Döblinger Nobel-Lokal Dots sprengte die Polizei am Freitag die Geburtstagsparty inklusive Drogen eines Kaufhaus-Erben. „Der Koch war’s.“Szene-Wirt Martin Ho selbst habe um 20 Uhr schon geschlafen, hieß es. Jetzt spricht der 33-jährige Wiener mit zehn Lokalen und Freunden wie Kanzler Sebastian Kurz selbst. Gut geschlafen, Herr Ho?
Hervorragend! Ich komme in der Lockdown-Zeit dazu, mit meiner zweieinhalbjährigen Tochter und meiner Frau zu Bett zu ge
Videoszene aus dem Dots, als die WEGA das Lokal und die Party stürmte. hen. Ich schlafe besser als in den letzten 15 Jahren.
So wie am Freitag, als Sie ja um 20 Uhr im Bett waren. Das ist doch ungewöhnlich.
Überhaupt nicht! Am Tag habe ich extrem viel Arbeit. Gerade mit dem Newman, das ist unser neues Lokal, das am 15. Mai aufsperrt und sich dem Wiener Schnitzel widmet. An dem Freitag war ich um 18 Uhr zuhause, wir haben zu Abend gegessen bis 19.30 Uhr. Ich habe noch Haus des Geldes auf Netflix geschaut und gegen halb neun bin ich eingeschlafen. Der Einsatz war auch nicht um 20 Uhr, sondern um kurz nach neun, und da war ich im Tiefschlaf. Am nächsten Morgen hatte ich Anrufe meines Anwalts und PR-Beraters. Bei der Kombination wusste ich, dass etwas passiert ist.
Was genau war passiert?
Eine dumme, blöde Zusammenkunft! Die Küche hat ja offen, da wir im 19. Bezirk ein Zustellservice haben. Dafür sind Mitarbeiter vor Ort. Und einer hat dem Initiator dieser Zusammenkunft das Kaminzimmer für eine private Feier zur Verfügung gestellt. Sie haben sich nichts dabei gedacht. Die Durchsuchung ging auch nicht gegen meine Firma oder meine Person, sondern gegen einen Gast. Wir sind da als Jungfrau zum Kind gekommen! Und mir tut es Leid, wie meine Freunde jetzt reingezogen werden, die mit der Sache nichts zu tun haben. Da gibt es absurde Verschwörungstheorien!
Gibt es Konsequenzen?
Selbstverständlich. Aber wir lassen jetzt keine Mitarbeiter für einen Individualfehler fallen.