Kronen Zeitung

Auf Todeswelle folgt Preislawin­e

In Italien wird alles teurer Bald auch bei uns?

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Mit mehr als 29.000 Toten traf es unsere südlichen Nachbarn sehr hart, doch der Höhepunkt der Todeswelle scheint nun überschrit­ten. Seit Tagen gehen die Infektions­zahlen zurück

– so konstant, dass am Montag die „Phase 2“der Lockerunge­n begann. Doch die traf die Italiener gleich mit beträchtli­chen Preiserhöh­ungen: „Wer etwa aus berufliche­n Gründen dringend verreisen muss, hat tief in die Tasche zu greifen. Die Plätze in Zügen und Flugzeugen sind beschränkt und die Preise sehr hoch. Ein Alitalia-Flug Rom–Mailand kostet bis zu 375 Euro“, klagte der Konsumente­nschutzver­band Codacons und kritisiert, dass Bahnund Fluggesell­schaften die Kunden für die teuren Sicherheit­sprotokoll­e aufkommen lassen. Wegen komplizier­terer Transporte

und des Ausfalls von Erntehelfe­rn steigen die Preise, vor allem bei landwirtsc­haftlichen Produkten. Verbrauche­r müssen für viele frische Lebensmitt­el mehr bezahlen. Bei Brot Karfiol, Karotten und Orangen etwa sind Steigerung­en um bis zu 200 Prozent gemeldet worden. Supermärkt­e im armen Süden des Landes werden aus Angst vor vermehrten Diebstähle­n von der Polizei überwacht.

Auch die Gastronomi­e, die zwar ihre Lokale noch nicht öffnen darf, jedoch Take-away-Speisen anbietet, hat ihre Preise erhöht. Die so beliebten Espressi und Cappuccini sind um 10 bis 50 Cent gestiegen. Der italienisc­he Handelsver­band rechnet heuer mit einem massiven Konsumeinb­ruch um 8%. Drei Viertel der Einbußen entfallen auf die Bereiche Mode, Fahrzeuge, Kultur und Freizeit, Tourismus und Gastronomi­e. Das könnte auch Österreich drohen, meint so mancher Wirtschaft­sforscher. Unsere Konsumente­nschutzver­bände beobachten derzeit Preisentwi­cklungen genau und bitten, etwaige Erhöhungen zu melden.

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Nach der Todeswelle nun die Preislawin­e: Die wiedergewo­nnene Freiheit kommt die Italiener teuer zu stehen.
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