Fall Ischglist 1000-Seiten-Krimi
Wer wusste wann was, und wie reagierten Politik und Behörden auf erste Coronafälle? Bericht der Polizei an Staatsanwaltschaft Nun Prüfung, ob offizielle Ermittlung folgt
Durch einen wahren Papierberg muss sich jetzt die Staatsanwaltschaft Innsbruck wühlen: Denn dort langte ein 1000 Seiten umfassender Zwischenbericht der Polizei zur Causa Ischgl ein.
„Im Wesentlichen geht es darum, wer zu welchem Zeitpunkt über welche Informationen zu Corona verfügte – und wie diesbezüglich kommuniziert wurde“, erläuterte Hansjörg Mayr, Sprecher der Staatsanwaltschaft Innsbruck, im „Krone“-Gespräch. Die Ermittler forderten von Behörden den Mail-Verkehr an.
Schon am 5. März hatte Island ja laut „profil“sehr detaillierte Warnungen an fünf Hotels versendet. Am
Ende – aber sicher nicht mehr in dieser Woche – entscheidet die Staatsanwaltschaft, ob ein offizielles Ermittlungsverfahren eingeleitet wird. Es geht um den Verdacht der Gefährdung durch ansteckende Krankheiten. Indes wurde in Tirol die UKommission fixiert.
Allein bei der Staatsanwaltschaft meldeten sich inzwischen 321 Personen, die glauben, sich in Tiroler Skiorten mit dem Coronavirus
angesteckt zu haben. Sogar 5380 Tirol-Urlauber wandten sich bisher an den Verbraucherschutzverein (VSV). Dessen Sachverhaltsdarstellungen und zuvor eine Anfrage des deutschen ZDF zu einem Corona-Fall in Ischgl schon Ende Februar waren Anlass der Ermittlungen.