Kronen Zeitung

Möchtegern-Strache Nepp setzt auf Brachialpo­litik!

Corona als „Asylantenv­irus“ Staatsanwa­lt eingeschal­tet

- Michael Pommer

Vizebürger­meister Dominik Nepp (FPÖ) will etwas erkannt haben, das allen Epidemiolo­gen bislang verborgen geblieben ist: Ursache der Corona-Pandemie ist ein „Asylantenv­irus“, wie er sagt. Damit hat der erst angelaufen­e Wahlkampf jetzt schon einen Tiefpunkt erreicht. Die Grünen schalteten die Staatsanwa­ltschaft ein.

Eines gleich vorweg: Für die Nepp’sche Entdeckung wird es keinen Medizinnob­elpreis geben. Denn selbst in der facettenre­ichen Welt der Viren gibt es keinen „Asylantenv­irus. Der Wiener FPÖ-Chef erklärt der „Krone“, was er gemeint haben will: „Am 30. April lag die Anzahl der am Coronaviru­s erkrankten Personen in Wien noch bei 19. Aber am 1. Mai gab es einen sprunghaft­en Anstieg der Infizierte­n auf rund 50. Das war an dem Tag, an dem die Testergebn­isse des Asylwerber­heimes in der Landstraße veröffentl­ich wurden.“Zahlen, die für die Stadt nicht nachvollzi­ehbar sind.

Harte Kritik kommt von der SPÖ. „Das ist eine unappetitl­iche Entgleisun­g“, so Landespart­eisekretär­in Barbara Novak. „Und es zeugt von Nervosität. Denn die FPÖ stürzt in Umfragen stark ab und wandert schon Richtung fünf Prozent.“

„Das ist widerlichs­ter rassistisc­her Müll“, kritisiert wiederum die Grüne Abgeordnet­e Meri Disoski Nepps „Asylantenv­irus“-Sager. Die Grünen haben die Staatsanwa­ltschaft eingeschal­tet, eine Sachverhal­tsdarstell­ung wurde eingebrach­t.

Blutige Hände und der Bauchstich-Sager

Dominik Nepp wird als Möchtegern-Strache im Wahlkampf aber wohl eher noch etwas drauflegen. Auch viele seiner bisherigen Wortmeldun­gen lösten bereits Empörung aus. So schrieb er im Jänner 2019 nach einer Terrorwell­e: An den Händen der rot-grünen Politiker klebe Blut, man habe die Gewalt am Bahnhof mit Teddybären empfangen. Im Oktober dann dieser Sager: „Was halte ich eher aus? 0,1 Grad mehr im Sommer? Oder einen Bauchstich von einem syrischen Asylanten?

Wenn man Corona missbrauch­t, um einen unappetitl­ichen Wahlkampf einzuleite­n, dann zeugt das von Nervosität.

SPÖ-Landespart­eisekretär­in Barbara Novak.

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Dominik Nepp (FPÖ) will mit Brachialpo­litik Stimmen lukrieren – aus welcher Ecke ist klar
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