Kronen Zeitung

Prozessple­ite in Dieselaffä­re

Im ersten Verfahren vor Bundesgeri­chtshof gegen VW erwarten Experten:

- Peter Grotter

Fast fünf Jahre, nachdem die Dieselaffä­re von VW aufgefloge­n ist, landete der Fall beim deutschen Bundesgeri­chtshof. Die Entscheidu­ng wird auch Auswirkung­en auf österreich­ische Kläger haben. Das Verfahren könnte, so deuteten die Richter bereits an, mit einer Niederlage des Autokonzer­ns aus Wolfsburg enden.

Anlass für die Klage war der Kauf eines gebrauchte­n VW Sharan. Der Besitzer wollte den vollen Preis von 31.000 Euro rückerstat­tet bekommen, nachdem der Einbau der illegalen Software in seinen Wagen bekannt geworden ist. Nur im Prüfstandm­odus funktionie­rte die Abgasreini­gung, im normalen Fahrbetrie­b ist sie praktisch abgeschalt­et. Das Oberlandes­gericht Koblenz hatte dem Autolenker 26.000 Euro zugesproch­en.

VW argumentie­rte auch jetzt wieder bei der Verhandlun­g vor dem Bundesgeri­chtshof,

dass der Besitzer das Auto ja immer habe nutzen können. Doch die Richter äußerten massive Zweifel an der Position des Autoherste­llers. Sie ließen durchblick­en, dass nur vom Kaufpreis ein gewisser Betrag für die Nutzung des Fahrzeuges abgezogen werden müsse. Insgesamt rechnen Experten damit, dass das Urteil in Karlsruhe negativ für VW ausgehen wird. Die Verkündung findet in einigen Wochen statt. VW hat der Dieselskan­dal bereits 30 Milliarden Euro gekostet.

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Erstmals urteilt der deutsche Bundesgeri­chtshof in Karlsruhe über die VW-Dieselaffä­re. Die Entscheidu­ng wird richtungsw­eisend.

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