Prozesspleite in Dieselaffäre
Im ersten Verfahren vor Bundesgerichtshof gegen VW erwarten Experten:
Fast fünf Jahre, nachdem die Dieselaffäre von VW aufgeflogen ist, landete der Fall beim deutschen Bundesgerichtshof. Die Entscheidung wird auch Auswirkungen auf österreichische Kläger haben. Das Verfahren könnte, so deuteten die Richter bereits an, mit einer Niederlage des Autokonzerns aus Wolfsburg enden.
Anlass für die Klage war der Kauf eines gebrauchten VW Sharan. Der Besitzer wollte den vollen Preis von 31.000 Euro rückerstattet bekommen, nachdem der Einbau der illegalen Software in seinen Wagen bekannt geworden ist. Nur im Prüfstandmodus funktionierte die Abgasreinigung, im normalen Fahrbetrieb ist sie praktisch abgeschaltet. Das Oberlandesgericht Koblenz hatte dem Autolenker 26.000 Euro zugesprochen.
VW argumentierte auch jetzt wieder bei der Verhandlung vor dem Bundesgerichtshof,
dass der Besitzer das Auto ja immer habe nutzen können. Doch die Richter äußerten massive Zweifel an der Position des Autoherstellers. Sie ließen durchblicken, dass nur vom Kaufpreis ein gewisser Betrag für die Nutzung des Fahrzeuges abgezogen werden müsse. Insgesamt rechnen Experten damit, dass das Urteil in Karlsruhe negativ für VW ausgehen wird. Die Verkündung findet in einigen Wochen statt. VW hat der Dieselskandal bereits 30 Milliarden Euro gekostet.