Mutig in die neuen Zeiten
So die optimistischen Worte unseres Bundespräsidenten in seiner aktuellen TV-Ansprache. Er zitiert Teile unserer Bundeshymne und ergänzt sie mit den Worten, so sind wir.
Zu keinem Zeitpunkt könnten diese Worte besser passen als jetzt. 75 Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges und jetzt, wo die besten Aussichten auf die erfolgreiche Bewältigung der Corona-Krise bestehen. Aus den Trümmern eines verheerenden Krieges wurde damals der gemeinsame Aufbau unseres Landes begonnen und einer der reichsten und sichersten Staaten der Welt geschaffen. Jetzt gilt es wieder zusammenzustehen und die Herausforderung anzunehmen. Es gilt in Eigenverantwortung besonders vorsichtig zu handeln, um neuerliche Infizierungen zu verhindern sowie geduldig auf weitere Lockerungen zu warten. Die Bundesregierung muss sich von der ängstigenden Krisensprache lösen und die Menschen in eine Aufbruchsstimmung führen. Auch weil, wie erste kritische Anmerkungen erkennen lassen, nicht mehr jede verordnete Maßnahme widerspruchslos hingenommen wird.
Die Regierung wird künftig mehr und besser erklären müssen und kann nicht im Krisenmodus verbleiben.
Der Gastronomiebereich bringt bereits Klagen wegen des vermeintlichen Schadens durch die verordneten
Betriebssperren ein. Aus der Lehrergewerkschaft kommt reflexartig ein vehementes Nein zum Vorschlag des Bildungsministers, Fenstertage für regulären Unterricht zu nutzen, um entstandene Unterrichtslücken auszugleichen.
Die Oppositionsparteien haben wieder zu ihrer eigentlichen Aufgabe zurückgefunden und sind nicht mehr zum kritiklosen Abwinken aller Regierungsmaßnahmen bereit. Kleinund Mittelunternehmen beschweren sich zunehmend über bürokratische Hürden bei Unterstützungsoder Entschädigungsanträgen. Selbst die in Aussicht gestellten Verbesserungen der Arbeitsbedingungen von Alltagshelden scheinen sich nur in der Zuerkennung einer Einmalprämie zu erschöpfen. Auch hat niemand den Mut und Vorstellungen, über die Finanzierung des milliardenschweren Unterstützungspaketes nachzudenken.
Viel Mut ist notwendig, um in neue Zeiten aufzubrechen. Dazu bedarf es der Bereitschaft, sich mit den Zukunftsfragen beschäftigen zu wollen und so wie der Bundespräsident mit Optimismus und Mut voranzugehen. Franz Peer, Linz