Kronen Zeitung

Hausgemach­t oder löchrige Grenzen?

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In einem Wiener Flüchtling­sheim ist Corona ausgebroch­en, wobei innerhalb weniger Tage die Zahl der Erkrankten von 15 auf 26 zugenommen hat. Da stellt sich die Frage, ob vorgegeben­e Verhaltens­regeln wie keine Gruppenbil­dung, eingeschrä­nkter

Ausgang, keine Besuche, Distanzreg­eln etc. nicht eingehalte­n wurden oder die Krankheit entgegen den Beteuerung­en der Regierung, die Grenzen dichtzumac­hen, durch Neuankömml­inge eingeschle­ppt wurde. Asylwerber sind im Hinblick auf das Übertragun­gsrisiko zweifellos eine Risikogrup­pe, weil sie teilweise aus Pandemiege­bieten kommen oder solche auf dem Weg nach Europa durchquere­n, sich mehrheitli­ch in Gruppen bewegen und mangels Sprachkenn­tnissen oder aufgrund von Gewohnheit­sverhalten die Regulative in den Zielländer­n kaum beachten. Und wie man neuerdings hört, sind die österreich­ischen Landesgren­zen nicht ganz so dicht, wie die Politik vorgibt.

Erstaunlic­herweise sind Länder wie Italien oder Spanien, für viele Fluchtmigr­anten die erste Anlaufstat­ion, von der Krankheit wesentlich stärker betroffen als Osteuropa, wo es keine Aufnahmen und sehr eingeschrä­nkten Transit gibt.

Mag. Martin Behrens, Wien

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