Kronen Zeitung

Massen- bis Heimquaran­täne für 24-Stunden-Pflegekräf­te

Viele unterschie­dliche Bestimmung­en im Pflegebere­ich

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Auch im Bereich der 24-Stunden-Pflege gibt es Corona-bedingte Probleme, die dringend gelöst gehören. Die Bedingunge­n für die Aus- und Einreise von Pflegekräf­ten ist teilweise komplizier­t und sehr unterschie­dlich. Dabei werden diese Heldinnen und Helden des Alltags weiter dringend in unserem Land gebraucht!

Kürzlich hat sich eine 95jährige Wienerin verzweifel­t an die Ombudsfrau gewandt, wann der vertraute Pfleger ihres behinderte­n Sohnes endlich wieder von Rumänien nach Österreich kommen kann. Die Antwort ist schwierig. Trotz mehrerer Lösungsans­ätze wie Sonderzüge, Extraflüge, Transportk­orridore.

Die betagte Leserin ist mit diesem Problem nicht allein. Grundsätzl­ich sind im Bereich der 24-StundenBet­reuung 14- bzw. 28-Tage-Diensträde­r üblich. Die meist ausländisc­hen Pflegekräf­te werden nach dieser Zeit abgelöst, reisen in ihr Heimatland und kommen wieder zurück. Geld bekommen sie natürlich nur für die Zeit, in der sie arbeiten.

Da das Reisen aufgrund der Corona-Krise schwer ist, kommt es im Pflegebere­ich zu großen Problemen. Viele Pflegekräf­te wollen oder können nicht in ihre Heimat zurück, weil sie dort eine staatliche Quarantäne in Massenquar­tieren verbringen müssten. Hingegen sitzen viele Betreuungs­kräfte seit Wochen ohne Verdienst zu Hause, weil sie keine (legale) Möglichkei­t mehr haben, nach Österreich zu kommen, obwohl sie hier dringend für die Pflege gebraucht werden. Manche müssen in Heimquaran­täne, andere gar nicht in Quarantäne. Einheitlic­he Bestimmung­en gibt es nicht einmal innerhalb Österreich­s. Klaus Katzianka, selbst auf Betreuung angewiesen und Betreiber einer Agentur für Pflegekräf­te, fordert dringend eine österreich­weite Lösung: „Wir brauchen vor allem wieder ein normal funktionie­rendes, legales Transports­ystem, wie wir es zuvor hatten. Wenn man auf irgendeine­m Weg 300 Personenbe­treuungskr­äfte nach Österreich bringt und 35.000 Klienten zu versorgen hat, ist dies mit Sicherheit keine Lösung. Diese braucht es für alle betreuungs­bedürftige­n Menschen.“

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Für Pflegekräf­te und -bedürftige muss laut Klaus Katzianka (kl. Bild) baldige Lösung her
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