Einen Zahn zulegen
Zivilrichter: „Sie schulden einem Zahnarzt 1500 Euro für ein neues Gebiss!“
Beklagter: „I schulde gar niksch. I wollt ka Gebisch, i wollt a Plombn. Aber der Zahnartscht hat mi mit andern Patschienten verwekschelt und hat ma neiche Tschänd gmacht. I tschal niksch!“
Richter: „Was heißt Verwechslung? Das müssen Sie jetzt genauer erläutern. Könnten Sie bitte versuchen, etwas deutlicher zu sprechen? Man versteht Sie kaum.“
Beklagte: „Schaun Sch, i bin damalsch bei den Tschanartscht in der Ordinatschion gscheschn, und vur mir war no a Weinhändler auschn Grintsching drankumma.
Aber der hatsch mit der Angscht tschtuan kriagt und isch ohpascht. Dadurch war i der Näschte, und der Herr Doktor hat glaubt, i bin der Weinhändler. Er hat ma, ohne dasch er mi näher gfragt hat, sofort a Injektzion gebn und a neisch Gebisch angmeschn. I hab gar niksch redn könna, weil i glei a Tschungenlähmung von der Schpritschn kriagt hab. Drei Tschänd hat er ma tschogen.“
Die Ordinationshilfe als Zeugin: „Wir hatten damals viel zu tun. Der Herr hat sehr stark nach Alkohol gerochen. Da dachte ich, er sei der Weinhändler.“
Beklagter: „Wegn an Schtamperl Schligowitsch können Sch ma do net glei a neisch Gebisch maschn.“
Richter: „Sie sprechen leider so undeutlich. Haben Sie jetzt überhaupt kein Gebiss?“
Beklagte: „Naa. Desch isch ma geschtern pfändt wordn, weil isch net tschalt hab, Herr Rat.“
Der Zahnarzt behauptet, er habe mit dem Beklagten, als die Zähne bereits gezogen und der Irrtum bemerkt war, eine Abmachung getroffen: ein neues Gebiss um 1500 Euro anstelle der 2000 Euro, die der Weinhändler hätte zahlen müssen.
Beklagter: „I hab Ihna geschagt, i tschals klanweisch. Aber wann sch mi pfändn laschn, kriagn sch gar niksch.“
Vergleich: Der Beklagte erhält das Gebiss zurück und zahlt die 1500 Euro in kleinen Monatsraten an den Zahnarzt. „Der bräucht an Lotto-Sechser, dann könnt er sich auch glei Zahnimplantate leistn“, so ein Zuhörer hinter vorgehaltener Hand beim Verlassen des Saals.