Täter (22) nach Freilassung von Polizei in Asylverein verhaftet
Unrühmliche JustizPosse um einen mutmaßlichen Missbrauchs-Täter in Niederösterreich. Nachdem der Asylwerber trotz dringenden Verdachts, eine Frau in Poysdorf – wie berichtet – überfallen zu haben, von einem Richter freigelassen wurde, sitzt der Afghane nun wieder in Haft. Ein DNA-Treffer brachte Gewissheit.
Nur aufgrund der heftigen Gegenwehr der 55-jährigen Weinviertlerin ließ der Messer-Täter vergangenen Dienstagnachmittag schließlich von seinem Opfer ab und flüchtete. Die Frau griff dabei in die Klinge und zog sich Verletzungen zu. Der Verdächtige wurde auch gleich in unmittelbarer
Nähe festgenommen – doch der zuständige Richter in Korneuburg sah laut Staatsanwaltschaft „keinen dringenden Tatverdacht“– und ordnete die Freilassung an.
Wie in Teilen unserer Ausgabe berichtet, bestätigte jetzt, eine Woche später, aber ein DNA-Treffer: Der 22-jährige Asylwerber ist der Täter! Der inzwischen untergetauchte Afghane wurde Dienstagnacht nach einer Zielfahndung des LKA-NÖ, Ermittlungsbereich Sexualdelikte, und der Einsatzgruppe zur Bekämpfung der Straßenkriminalität von Polizisten in einer privaten Asylunterkunft in Traiskirchen verhaftet.
Von der Politik hagelt es nun Kritik an der Justiz. FPÖ-Landesrat Waldhäusl schrieb in einem offenen
Brief an Ministerin Zadić, dass man sich frage, „was im Kopf eines Haftrichters vorgeht, der einen verdächtigen Sexualtäter auf freiem Fuß entlässt“. Und der 2. Landtagspräsident Karner (ÖVP) will die Beweggründe für die Entscheidung mit einer parlamentarischen Anfrage offenlegen.
Die Aufklärung dieser abscheulichen Straftat hatte für uns alle im Landeskriminalamt Niederösterreich oberste Priorität. Ich bin froh, dass der Beschuldigte so schnell festgenommen wurde.
Omar Haijawi-Pirchner, Chef des LKA-NÖ