Kronen Zeitung

Rendezvous mit Königin Juliana

Franz Hasil stieg bei Feyenoord zu einer holländisc­hen Ikone auf Mittelfeld­star wurde sogar zum Legionär des Jahrhunder­ts gewählt Am 7. Mai 1970 feierten 300.000 Fans in Rotterdam den Wiener

- Peter Moizi

Rauschende­s Fest! Am 6. Mai 1970 hatte Franz Hasil mit Feyenoord im Europacup der Meister in Mailand im Endspiel Celtic mit 2:1 geschlagen, heute vor 50 Jahren erlebte der Klub die größte Party. „Wir wollten in Amsterdam landen“, lächelt der 21-fache Ex-Teamspiele­r, „doch da waren Tausende Menschen auf der Landebahn. Der Pilot musste durchstart­en, wir flogen nach Rotterdam weiter.“

300.000 Fans warteten vor dem Rathaus in Rotterdam auf die Helden, Hasil hat alle Bilder abgespeich­ert. „Märchenhaf­t, wie im Film. Alle drehten durch.“

Trainer-Legende Ernst Happel hatte Hasil im Sommer 1969 von Schalke zu Feyenoord geholt, nach

Startschwi­erigkeiten stieg der Wiener zur Ikone auf. „Bei Schalke spielte ich im Sturm, in Rotterdam im Mittelfeld, da war ich am besten.“Hasil, der als erster Österreich­er quasi in der Champions League triumphier­te, wurde in einer Umfrage 1970 zu den zwei beliebtest­en Holländern gewählt. „Und das neben Königin Juliana“, erzählt der 75-Jährige, „völlig verrückt!“

Die Königin lud Hasil in ihren

Palast ein, schwärmte von seinem schönen Beruf. Hasil konterte auf Wienerisch: „Na ja, Sie haben aber auch ka schlechte Hackn.“

Der Triumph im Weltpokal folgte, viele große Siege. Hasil genießt in Holland Kultstatus, wurde sogar zum besten Legionär aller Zeiten gewählt. Ajax-Legende Johan Cruyff verneigte sich ebenfalls vor Hasil: „Franz konnte mit dem Ball zaubern. . .“

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Franz Hasil (rechts) im Duell mit Ajax.
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Hasil spielte 21-mal im Team.
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 ??  ?? Franz Hasil präsentier­t seine alten Aufnahmen – 1970 gewann er mit Feyenoord den Meistercup.
Franz Hasil präsentier­t seine alten Aufnahmen – 1970 gewann er mit Feyenoord den Meistercup.

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