Besuchsregeln am Muttertag in Heimen
Nach Geschäften und Schulen sind ab sofort auch Senioren- und Pflegeheime geöffnet. Das jedoch behutsam mit strikten Regeln.
Es ist einer der heikelsten Punkte auf dem Klemmbrett des Gesundheitsministers in Zeiten der Corona-Krise: die Öffnung von Altersheimen und Pflegeeinrichtungen. Dass diese nicht ohne einen strengen Regelkatalog vonstattengehen kann, leuchtet ein. Dennoch wird gerade in jenem sensiblen Bereich ein KomDas
promiss aus Maßnahmen und Menschlichkeit vorgelebt werden, wie Minister Rudolf Anschober betont.
Gerade jetzt, wo der Muttertag vor der Türe steht, sehnen sich Oma und Opa, aber auch erkrankte Angehörige in Pflegeheimen nach Besuchen ihrer Liebsten. Bisher galten aufgrund der hohen Infektionsrate für jene Heime besonders strenge Besuchsbeschränkungen.
Dass diese nun gelockert werden, birgt selbstverständlich auch Gefahren. Eine Analyse der AGESEpidemiologin Dr. Daniela Schmid ergab, dass mehr als ein Drittel der Corona-Ansteckungen auf den Altenund Pflegebereich zurückzuführen sind. In etwa 88 Prozent
der bisherigen Todesfälle entfielen auf über 70Jährige. Da die Gefahr im Familienkreis hoch ist, bleibt man vorsichtig. Doch, so Anschober, sei wichtig, „auf kontrollierte Art und Weise die persönliche Vereinsamung zu beenden“.
Strenges Regelwerk mit Kompromissbereitschaft
In einem ersten Schritt sollen Besuche bei Oma und Opa wieder ermöglicht werden – aber mit größtmöglicher Sicherheit. So bleibt die Anzahl heimfremder Personen über den Tag verteilt begrenzt, eine vorherige Terminvereinbarung wird notwendig. An den Eingängen werden etwa Zivildiener das Tragen von Mundschutz kontrollieren, Daten aufnehmen (um im Ansteckungsfall Kontaktpersonen zu identifizieren) und Fieber messen. Vorzugsweise sollen die Visiten in den Gärten oder Besucherzimmern der Heime unter Einhaltung eines Abstandes von einem Meter stattfinden.
Kinder, die unter sechs Jahre alt sind, sollten gar nicht oder nur in begründeten Ausnahmefällen dabei sein. Wichtig: Es handelt sich um Empfehlungen, die je nach Bundesland und Pflegeeinrichtung variiert und unterschiedlich gehandhabt werden können.
Auch außerhalb von Heimen birgt der Muttertag Gefahren. Hier setzt der Minister auf die Vernunft: „Bitte aus Liebe zu den Eltern Vorsicht walten lassen!“