Kronen Zeitung

Ein trügerisch­er Corona-Sommer

Mit Entspannun­g darf aber weiter gerechnet werden. Vorausgese­tzt, wir behalten die Sicherheit­sregeln bei. Warme Temperatur­en sind kein Garant für Krankheits­rückgänge.

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Inden Ferien das Coronaviru­s hinter sich lassen – leider nur ein frommer Wunsch. Gegen die Hoffnung, Sommerwett­er könne SARS-CoV-2 zum Verschwind­en bringen, spricht etwa das massive Auftreten in Afrika und tropischen Regionen Asiens. Infektiolo­ge und Tropenmedi­ziner Heinz Burgmann aus Wien ist durchaus der Meinung, wir können unser soziales Leben langsam wieder aufnehmen. Aber eben unter Wahrung aller Sicherheit­smaßnahmen, die wir uns bis jetzt angewöhnt haben sollten (siehe auch Interview).

Zerstört Hitze das Virus? Nach Angaben von Melanie

Brinkmann, Genetikeri­n an der TU Braunschwe­ig (D), kann es auf (metallisch­en) Oberfläche­n bei direkter Sonneneins­trahlung nicht überleben. Die Verbreitun­g findet aber vor allem durch Tröpfcheni­nfektion von Mensch zu Mensch statt. Im Freien nimmt die Viruskonze­ntration in der Luft ab, wird sozusagen „verdünnt“. Wichtig trotzdem: Wo immer es möglich ist, Abstandsre­geln einhalten!

Mit dem Herbst kommt höchstwahr­scheinlich auch eine weitere Krankheits­welle auf uns zu. Laut Daten schottisch­er und US-amerikanis­cher Wissenscha­fter dürften Coronavire­n eine starke Vorliebe für die kalte Jahreszeit haben. Vier dieser Erreger wurden analysiert, drei davon zeigten sich zwischen Dezember und April besonders aktiv. Wie die Zukunft aussehen könnte, untersucht­e ein Team der HarvardUni­versität, Boston, USA. Forscher Stephen Kissler: „Entscheide­nd wird die Dauer der über eine Infektion erworbenen Immunität sein. Hält sie nur 40 Wochen an, ist mit jährlichen Ausbrüchen zu rechnen. Bei längerer Immunität hingegen könnte SARSCoV-2 nach rund fünf Jahren ganz verschwind­en.“

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Abstandsre­geln sollten mittlerwei­le zum Alltag gehören
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