Vertrauensfrage
Rund 40 Prozent der SPÖBasis hat die gestellte Vertrauensfrage von Rendi-Wagner beantwortet. Von diesen 40 Prozent haben 70 Prozent ihr weiterhin das Vertrauen ausgesprochen. Was bewog die restlichen 60 Prozent der Parteibasis dazu, überhaupt nicht abzustimmen. Ist es das Desinteresse oder Misstrauen gegenüber der Parteivorsitzenden?
Mangels Alternativen bleibt die sicher gute Fachärztin, jedoch politisch untalentierte Rendi-Wagner die erste Wahl. Ich sehe das Ergebnis nicht als Rückenstärkung für sie, sondern als ein weiteres Zeichen der Schwäche der sozialdemokratischen Partei. Obwohl ich mit der bisherigen Arbeit der Bundesregierung großteils zufrieden bin, wäre es für unser Land doch sehr wichtig, eine starke, konstruktive Opposition im Parlament zu haben. Die Neos spielen nur eine kleine Nebenrolle, und die FPÖ zeigt bereits seit Monaten ihr wahres Gesicht. Außer niveaulosen Angriffen kann sie nichts Sinnvolles einbringen. Selbst in Coronazeiten ist sie nicht bereit zur Mitarbeit. Bleibt nur noch die SPÖ als echte Option übrig. Mir erscheint es jedoch unrealistisch, dass diese in sich so uneinige Partei zu einer echten Oppositionsarbeit fähig ist.
Manfred Engelbrecht, Zwentendorf