Immer mehr Straftaten im Netz
Anstieg bei Cybercrime Weniger Diebstähle General geht in Ruhestand
Ein letztes Mal präsentierte der ranghöchste Polizist des Landes, General Franz Lang, gestern die Kriminalstatistik 2019. Noch heuer geht der Direktor in Pension. Was er zurücklässt, ist teils erfreulich, teils besorgniserregend. Während Taschen- und Autodiebe seltener werden, geraten wir ins Visier der Internetbetrüger.
Nachdem die Anzahl an Verbrechen 2017 und 2018 sank, verzeichnet die Statistik für 2019 einen Anstieg. Plus 3,4 Prozent (gesamt 488.912 Delikte) sind für Innenminister Karl Nehammer kein Grund zur Freude, auch wenn unser Land das „viertsicherste der Welt“sei.
Polizei-General Franz Lang, der pensionsbedingt heuer das Zepter an einen noch nicht bestimmten Nachfolger übergeben wird, weiß, wie die Zuwächse zustande kamen. Die Kriminalität verlagert sich immer stärker ins Internet. Vom Drogenhandel bis zu Hacker-Angriffen – 28.439 Delikte (2018 noch 19.627)
wurden im Netz verübt. Auch bei der Schlepperei (+8,5 %), Wirtschaftsverbrechen (+24,9 %), Trickbetrug (+52,5 %) gab es teils massive Zuwächse. Am absteigenden Ast sind dagegen Einbrüche, Taschen- und Autodiebstähle.
Der Minister verkündete drei Schwerpunkte, nach denen sich die Polizei nun strategisch ausrichtet. Illegaler Migration, Cyberkriminalität und Gewalt müsse entschieden entgegengetreten werden. Vor allem auf Gewalt an Frauen müsse der „Scheinwerfer“gerichtet werden. Wichtig sei, so Nehammer, dass sich Frauen trauen, die Straftaten auch anzuzeigen.