Kronen Zeitung

Offizier feiert 105. Geburtstag mit „Masken-Ball“im Garten

Lebensfreu­de seit Kaiserzeit Er war Figls Sicherheit­schef

- Karl Grammer

Ein spannendes Leben voller historisch­er Momente, das schon unter Kaiser Franz Joseph begann: Als legendärer Brigadier und ab 1950 Sicherheit­schef bei Kanzler Leopold Figl wurde Alfred Nagl selbst zu einem Kapitel österreich­ischer Geschichte. Heute feiert der rüstige Offizier aus dem Burgenland seinen 105. Geburtstag.

Schon in der Ersten Republik war Nagl beim Militär, den Zweiten Weltkrieg überlebte er knapp. Figls berühmte Worte „Österreich ist frei“am 15. Mai 1955 hörte er aus nächster Nähe. Bei den Feiern zum Staatsvert­rag gab der Gründer der Gardemusik das Einsatzzei­chen für die Kapelle. Als Zeremonien­meister bei den Olympische­n Spielen 1976 in Innsbruck hatte er den Auftrag, die Hostess Silvia Sommerlath zu beschützen, die spätere Königin Silvia von Schweden. Der Brigadier i. R. hat viel zu erzählen.

Die Corona-Krise nutzte der 105-Jährige aus Weiden am See, um sein Buch von 2015 um unterhalts­ame Geschichte­n zu erweitern. Wie den ersten Besuch der Salzburger Festspiele mit 101, danach war er jedes Mal dort – nachzulese­n in der Festschrif­t „Der Olympia Nagl“. „Mein Mann feiert immer noch gern. Regelmäßig trifft er seine Rekruten von einst, nun 70 bis 80 Jahre alt“, verrät Ingrid Nagl-Schramm. Mit einem legalen „MaskenBall“im eigenen Garten geht das Feiern heute weiter. „Wehwehchen“im hohen Alter nimmt der Gardesolda­t der ersten Stunde mit Humor: „Man ist halt keine hundert mehr.“Nagls Tipp für ein langes Leben: viel Sport, wenig Alkohol, keine Zigaretten, feines Essen und – gute Ärzte.

 ??  ?? Stets Gentleman: Zum heutigen Geburtstag gibt Alfred Nagl eine Festschrif­t heraus, turbulente Geschichte­n aus seinem Leben zwischen 100 und 105 inbegriffe­n. Ein Leitspruch, dem der Jubilar bis heute treu geblieben ist: „Man muss die Feste feiern, wie sie fallen.“
Stets Gentleman: Zum heutigen Geburtstag gibt Alfred Nagl eine Festschrif­t heraus, turbulente Geschichte­n aus seinem Leben zwischen 100 und 105 inbegriffe­n. Ein Leitspruch, dem der Jubilar bis heute treu geblieben ist: „Man muss die Feste feiern, wie sie fallen.“
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