Kronen Zeitung

Viel Geld, wenig Wirkung!

Rechnungsh­of zerpflückt U4-Sanierung Zuverlässi­gkeit wird kaum besser

- M. Dedagic

Jeder von uns kennt jemanden, der einmal von einer Störung der U4 betroffen war. Und trotz groß angelegter Modernisie­rung wird sich an der Pannenlini­e wenig ändern, sagt der Rechnungsh­of. Die Sanierung könne „nur einen begrenzten Beitrag“zur Erhöhung der Zuverlässi­gkeit leisten, so das Fazit des neuen Berichts.

Nachdem es vermehrt zu Störungen kam, starteten die Wiener Linien 2014 die Modernisie­rung der U4 um 335 Millionen Euro bis 2024. Doch die Prüfer des Rechnungsh­ofs stellen kein allzu gutes Zeugnis aus. Die

Kosten mussten 2018 bereits um 44 Millionen Euro ergänzt werden, da man auf künftige Preissteig­erungen vergessen hatte. Bei der Station Stadtpark wurde das Budget von 1,8 Millionen Euro um 23 Prozent überschrit­ten. Vor allem aber werde die Modernisie­rung nicht die erhoffte Wirkung bei Ausfällen und Verspätung­en zeigen.

Insgesamt waren die Ursachen für die Ausfälle der U4 nur zu 14 Prozent auf die Infrastruk­tur zurückzufü­hren. Ergo wird auch die Modernisie­rung der Infrastruk­tur nur einen begrenzten Beitrag zur Steigerung der Zuverlässi­gkeit leisten. „Die Wiener Linien sollten das offen kommunizie­ren“, so der Rechnungsh­of. An 51 Prozent der Ausfälle waren Fahrzeuge schuld. „Von den geplanten Investitio­nen werden nur rund 15 Prozent für die Fahrgäste direkt wahrnehmba­r sein.“

Die Wiener Linien widersprec­hen und verweisen darauf, dass die Sanierung bis 2024 dauert. Immerhin: Obwohl die Zuverlässi­gkeit der U4 unter dem Durchschni­tt aller U-Bahnen liegt, ist das Niveau generell hoch und liegt zwischen 99,65 und 99,95 Prozent.

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Station Pilgramgas­se kurz vor der Wiedereröf­fnung nach einjährige­r Sperre.
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Von den geplanten Investitio­nen werden nur rund 15% für die Fahrgäste direkt wahrnehmba­r sein, etwa die Sanierung Erneuerung oder von Stationen, Bahnsteige­n, Fahrtreppe­n und Stiegen.

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