Kronen Zeitung

Schuldenve­rgemeinsch­aftung mit Pleiteländ­ern

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Solidaritä­t gilt in einer Gemeinscha­ft, wenn einer verkraftba­re Nachteile in Kauf nimmt, im Vertrauen darauf, dass sich der andere in einer ähnlichen Situation ebenso verhalten wird. Es ist jedoch unerträgli­ch

unsolidari­sch, wenn neun – durch Misswirtsc­haft und Korruption – permanent pleitenahe südeuropäi­sche EU-Staaten (I, GR, ESP, P, F etc.) bedingungs­lose Schuldenve­rgemeinsch­aftung mittels Billionen-Wiederaufb­aufonds unter dem Feigenblat­t Corona fordern, wobei sie Strukturre­formen und Steuerpake­te ablehnen.

Diese Finanzieru­ng von EU-Staaten widerspric­ht dem Maastricht­vertrag. Ähnlich wie in Deutschlan­d das Verfassung­sgericht über finanziell­e Selbstverp­flichtung gegenüber der EU wacht, wären bei uns umgehend wirksame Voraussetz­ungen zu schaffen, Österreich vor einem Staatskonk­urs aufgrund von Schuldenve­rgemeinsch­aftungen zu schützen.

Mag. Dr. Ewald Maurer, Richter i. R., Wien

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