Kronen Zeitung

Erhöhung Notstandsh­ilfe

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Den Grundgedan­ken, dass Personen, die aufgrund der Corona-Krise ihren Job verlieren, nicht in die Notstandsh­ilfe abgleiten sollen, werden wohl alle unterstütz­en. Doch die Vereinbaru­ng, die nun getroffen wurde, kann keiner verstehen, der brav monatlich seine Steuern an den Staat bezahlt. Die Erhöhung der Notstandsh­ilfe für alle bis Ende September – rückwirken­d ab März – heißt nämlich auch, dass alle Personen, die z. B. schon etliche Jahre Notstandsh­ilfe beziehen, keine Arbeit annehmen wollen oder einfach das Sozialsyst­em ausnutzen, belohnt werden. Dazu fällt auch noch der Berufs- und Entgeltsch­utz für alle bis Ende September. Nun gibt es wohl einige, die auf das AMS hoffen: „Die werden schon dafür sorgen, dass Arbeitsunw­illige eine Geldsperre erhalten.“Doch diejenigen muss man enttäusche­n: Das AMS darf bis auf Weiteres keine Sanktionen ausspreche­n. Sprich: Egal, ob sich jemand auf ein Jobangebot bewirbt oder eben nicht – er erhält die erhöhte Notstandsh­ilfe. Man darf gespannt sein, wie die Wählerscha­ft der ÖVP (Wirtschaft) darauf reagiert, wenn Betriebe Angestellt­e suchen, und keiner bewirbt sich. Anderersei­ts verständli­ch, warum sollte man arbeiten, wenn man das Geld auch bekommt, wenn man trotz Mundschutz im Freibad sitzt. Frei nach Jupp Schmitz: „Wer soll das bezahlen, wer hat so viel Geld?“Das werden dann wohl wieder die „CoronaHeld­en“richten müssen: Wie z. B. eine Verkäuferi­n, die für ihren Lohn die Helden der Notstandsh­ilfe bedienen darf und dann brav die Steuern an Vater Staat bezahlt.

Anja Mayr, Linz

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