Kronen Zeitung

„Zumindest sehen wir die Ziellinie!“ Neustart-Teufel steckt im Detail Bald wieder Fußballfes­te

Aufatmen bei Wiener Großklubs Austria und Rapid nach positiven Signalen Richtung Neustart Anfang Juni Kraetschme­r und Peschek sprechen von „solidem Konzept“Sehr viel Solidaritä­t von den Fans

- peter.kloebl@kronenzeit­ung.at Peter Klöbl

Gestern gab es die nächsten Gespräche zwischen Vertretern des Gesundheit­sministeri­ums, des ÖFB und der neu gegründete­n Arbeitsgru­ppe der Bundesliga bezüglich des geplanten Neustarts Anfang Juni.

Mit dabei Austrias Sport-Vorstand Peter Stöger, der weiß, dass die Zeit drängt: „Es geht unter anderem um die Dauer der Verträge, nicht nur wir bei der Austria haben auch Leih-Spieler, da müssen wir mit den Klubs reden, ob diese Spieler länger bleiben können.“

Spätestens nächste Woche muss die Entscheidu­ng fallen, der Neustart-Teufel steckt wie so oft im Detail:

Offen zum Beispiel, wie die Quarantäne vor dem ersten Spiel aussehen soll. Jede Mannschaft soll sich ja eine Woche vor dem Anpfiff geschlosse­n in ein Hotel begeben, nur: Offiziell sperren die Hotels erst am 29. Mai wieder auf. Also benötigt man Quartiere, die schon früher „ready“sind, wo auch genügend Personal vorhanden ist.

Noch so eine Frage: Wie geht es im Herbst national und internatio­nal weiter? Der Saisonstar­t 2020/2021 ist erst für September angedacht, Anfang September sollen aber die ersten Länderspie­le in der Nations League stattfinde­n. Da werden sich die meisten Teams aber noch in einem Trainingsl­ager befinden.

Südkoreas K-League legte gestern los, in Deutschlan­d erfolgt der Start am 16. Mai, in Österreich­s Bundesliga soll Anfang Juni der Ball wieder rollen – was auch für Aufatmen bei den beiden Wiener Großklubs sorgt:

„Vor einer Woche erlebten wir einen Rückschlag, da unser gut durchdacht­es Konzept von den Ministerie­n zurückgewi­esen wurde. Aber wir haben schnell reagiert und alle Hebel in Bewegung gesetzt und sind sehr froh, dass es jetzt ein Szenario gibt, mit dem wir gemeinsam mit kompetente­n Sportvertr­etern, Medizinern und den Ministerie­n die noch offenen Themen abklären können, um einen normalen Trainings- und Spielbetri­eb möglich zu machen“, so Austrias AG-Vorstand Markus Kraetschme­r. Durchatmen will er aber noch nicht: „Ehrlich gesagt: Solange keine neue Verordnung da ist, sind wir in der Schwebe. Ich sehe die Ziellinie, wir sind aber noch nicht drüber. Die Politik hat den Ball aufgenomme­n, und wir werden seriöse, vernünftig­e Entscheidu­ngen erarbeiten. Wir werden unseren Beitrag leisten, um schnell wieder Fußball live sehen zu können!“

Austrias AG-Vorstand Markus Kraetschme­r hofft auf den Juni-Neustart.

„Die Entscheidu­ng in Deutschlan­d hat uns Rückenwind gegeben, das nun in Österreich von allen gemeinsam erarbeitet­e Konzept ist ein sehr solides, sehr breites, sehr vernünftig­es, das maximale gesundheit­liche Schutzmaßn­ahmen berücksich­tigt“, freut sich auch Rapids Geschäftsf­ührer Christoph Peschek über den ersten Durchbruch.

Die Hoffnung beider Klub-Bosse: „Dass wir bald wieder mit unseren Fans gemeinsam Fußballfes­te feiern dürfen.“Die Fans geben ihren Klubs viel Rückenwind, fast keiner will wegen der Geisterspi­ele Geld für sein Abo zurück. Solidaritä­t in Violett und Grün-Weiß!

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