Kronen Zeitung

Wann lassen wir die Masken fallen?

Heftige Debatte um Tragepflic­ht hat begonnen

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Ein kollektive­r Maskenball wird hinterfrag­t. Wer in Parks und öffentlich­e Räume blickt, erkennt, dass Distanzhal­ten und Maskentrag­en sukzessive nicht mehr ganz so ernst genommen werden. Auch unter Experten gibt es verschiede­ne Auffassung­en. Günter Weiss, Intensivme­diziner aus Innsbruck und Mitglied des Krisenstab­s der Regierung, tat kund: Bleiben die Infektions­zahlen niedrig, sollte man eine Rückkehr zur Normalität andenken. Will heißen: Maskenpfli­cht hinterfrag­en und in Teilen abschaffen. Weiss

Wenn es in Österreich weiter so läuft, könnte man in einigen Wochen die Maskenpfli­cht in gewissen Bereichen wieder beenden.

Günter Weiss, Leiter der Intensivme­dizin in Innsbruck.

denkt an Supermärkt­e, Baumärkte, Öffis. „Da gibt es kaum Infektions­gefahr.“

Die „Krone“hat sich bei anderen Experten umgehört, stieß dabei auf Widerspruc­h. Umweltmedi­ziner Hans Peter Hutter etwa sagt: „Dass es in Supermärkt­en und Öffis kaum Infektione­n gibt, liegt daran, dass die Schutzmaßn­ahmen eingehalte­n werden.“Daher soll die Maskenpfli­cht auch weiterhin gelten. Im Außenberei­ch könne man über Lockerunge­n nachdenken, sagt der Professor. Generell sollte man darauf achten, nicht nachlässig zu werden. „Wenn die Maßnahmen nicht mehr eingehalte­n werden, dann kann alles, was wir uns erarbeitet haben, rasch dahin sein.“

Die „Krone“konfrontie­rte Gesundheit­sminister Anschober mit den Aussagen seines Experten Weiss. Dazu heißt es: „Wir lassen unterschie­dliche Meinungen nicht nur zu, sondern sind froh darüber. Wir bleiben bei unseren Regeln und werden die Situation nach zwei Wochen neu bewerten.“Anschober verwies auf die Notwendigk­eit,

eine zweite Welle zu verhindern.

Umweltmedi­ziner Hutter: „Insofern muss auch die Maskenpfli­cht bleiben. Ich höre von vielen Leuten, die sich über die Masken beschweren – das ist Jammern auf höchstem Niveau.“

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Wie Ölsardinen reihen sich die Menschen am Innufer in Innsbruck, schildert „Krone“-Reporterin Jasmin Steiner. Mit einem Gesichtssc­hutz mutierte sie da auch noch zum Außenseite­r: „Corona ist längst vorbei“, schrie ihr ein junger Mann zu. „Ist es das?“, entgegnete sie. „Ja klar, das weiß doch mittlerwei­le jeder“, kam zurück. Der junge Mann mag sich gewaltig irren, es gilt: Solange es keine offizielle Entwarnung gibt, wird ein Mundschutz empfohlen.
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Ein Ende der Maskerade ist noch nicht in Sicht: Doch gibt es unterschie­dliche Meinungen über die Sinnhaftig­keit.

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