Wien im Corona-Vergleich
Heftige Debatten gibt es derzeit über die Corona-Situation in Wien. Wie schaut es aber im internationalen Vergleich aus? Ein Blick auf europäische Metropolen in einer ähnlichen Größe zeigt ein positives Bild.
Freitag in der Früh wurden von der Landessanitätsdirektion in Wien insgesamt 3076 Infektionen mit dem Coronavirus bestätigt. Davon sind 2480 Personen bereits genesen, 144 verstorben und 452 noch erkrankt.
Die Donaumetropole steht nach den Daten des deutschen Robert-Koch-Instituts und des Portals Statista ganz gut da. Hamburg hat mit 1,9 Millionen Einwohnern in etwa die gleiche Größe wie Wien. In der Hansestadt wurden allerdings bis Freitag bereits 5059 Corona-Fälle bestätigt. Die Zahl der Toten liegt mit 240 Personen ebenfalls höher als in der Donaumetropole.
Nicht besser schaut die Situation in München (1,5 Millionen Einwohner) aus: Die bayrische Hauptstadt registrierte bisher 6270 infizierte Personen und damit deutlich mehr als Wien. Zugleich ist auch die Zahl der Toten mit 186 Personen höher als an der Donau.
Der Blick nach Skandinavien: In der Provinz Stockholm (2,4 Millionen Einwohner) wurden bis 20. Mai bereits 10.783 Corona-Fälle gemeldet – mehr als dreimal so viel wie in Wien. Etwas besser liegt die dänische Hauptstadtregion Kopenhagen (1,9 Millionen Einwohner). Bis 18. Mai gab es 6185 Erkrankungen und somit doppelt so viele wie in Wien. Gut fallen die Vergleiche auch mit Köln (2444 Fälle) und der Region Brüssel (5688 Fälle) aus, die rund 1,1 bzw. 1,2 Millionen Einwohner aufweisen.
„In dieser Krise zeigen sich die Stärken und Vorteile unseres Sozial- und Gesundheitssystems“, meint Stadtrat Peter Hacker (SPÖ). Ob damit alle Kritiker überzeugt sind, bleibt aber fraglich.