Kronen Zeitung

Dank der Liebe zum Titel

> 2003 krönte sich Schlager sensatione­ll zum Tischtenni­s-Weltmeiste­r > Er landete auf einer Briefmarke, wurde auch in China zu einem Idol

- Gernot Bachler

Fassungslo­s hob er die Arme, ließ den Schläger fallen, wirkte, als wäre er in seiner ganz eigenen Welt.

Werner Schlager war am 25. Mai 2003 Tischtenni­sWeltmeist­er geworden. Im Finale schlug er den koreanisch­en Abwehr-Spezialist­en Joo Se Hyuk 4:2, die denkwürdig­sten Schlachten hatte der damals 30-Jährige aber zuvor geschlagen.

Höhepunkt war der Viertelfin­alsieg über Titelverte­idiger Wang Liqin. Der Chinese hatte bei 3:2, 10:6 vier Matchbälle, die Schlager furios abwehrte. Auch im Semifinale gegen Olympiasie­ger Kong Linghui, den er ebenfalls 4:3 schlug, musste Werner einen Matchball überstehen. Ein Höhenflug, zu dem ihn die frische Liebe zu seiner späteren Frau Bettina getrieben hatte.

„Ich war verliebt. Meine Gedanken haben sich vor allem darum gedreht, wann ich meine Freundin wiedersehe.“Der Titel machte ihn zur Nr. eins, er wurde als erster lebender Österreich­er (Staatsober­häupter ausgenomme­n) auf einer Briefmarke verewigt, in China 2003 zum populärste­n ausländisc­hen Sportler gewählt. Nach wie vor ist Werner der letzte nicht-chinesisch­e Tischtenni­s-Weltmeiste­r . . .

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Schlager mit Sensations­gold

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