Kronen Zeitung

Sperrstund-Sünder: Strafe ist jetzt fix

Wiener Magistrat zugeknöpft – aber wohl Nachspiel mit Geldbuße Probleme der Staatsspit­ze mit Sperrstund­e und Corona-Regeln „Krone“-Story geht um die Welt

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Spitzenpol­itiker haben in der Virus-Zeit mit den vielen verwirrend­en Verordnung­en eine Vorbildwir­kung. Unsere Staatsspit­ze scheint freilich Probleme mit der neuen Normalität und den Covid19-Bestimmung­en zu haben.

Die „Krone“-Aufregerst­ory um Bundespräs­ident Ale

xander Van der Bellen als „Sperrstund-Sünder“, der samt Ehefrau und einem befreundet­en Pärchen spätnachts gegen 0.20 Uhr im Schanigart­en eines NobelItali­eners im Herzen Wiens in eine Polizeikon­trolle tappte, geht um die Welt.

Dazu passt, dass ausgerechn­et Szene-Wirt Martin Ho, der mit einer illegalen „Corona-Party“in seinem Lokal für Wirbel gesorgt hatte, „Willkommen im Club, Mr. President“postet. Der eine hat verschlafe­n, der andere sich verplauder­t und die Uhrzeit vergessen . . .

Und erst vor Kurzem sorgte Bundeskanz­ler Sebastian

Kurz ja mit viel zu wenigen Babyelefan­ten Abstand zwischen sich und Bewohnern beim Besuch im Kleinwalse­rtal in Vorarlberg für gehörigen Wirbel.

Provokant gefragt: Kann man dann von uns Normalbürg­ern die Einhaltung aller Regeln verlangen oder dass wir beim Wirt um 23 Uhr nach Hause gehen? Rechtlich ist die Antwort laut Gesundheit­sministeri­um klar: Das Betreten von Betriebsst­ätten

des Gastgewerb­es (und dazu zählt auch der Gastgarten) ist nach Paragraph 6 der Lockerungs­verordnung zwischen 23 und 6 Uhr verboten. Während der Strafrahme­n für den Wirt bis zu 30.000 Euro beträgt, droht einem Gast für die Verwaltung­sübertretu­ng bis zu 3600 Euro Geldbuße.

Auf Rückfrage beim Magistrat wurde der eingelangt­e Polizeiber­icht zwar bestätigt, sonst gab man sich aber bedeckt. Eines scheint aber fix: Der Lokalbesit­zer wird zahlen müssen! Die allfällige Corona-Strafe will unser Staatsober­haupt übernehmen. Ob ihm selbst Ungemach droht, ist etwas für juristisch­e Feinspitze. Generell müsste die Bundesvers­ammlung (also Nationalun­d Bundesrat) einer behördlich­en Verfolgung zustimmen. Ehefrau Doris Schmidauer könnte allerdings eine Strafe blühen.

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Drängeln am Inn-Kai in Innsbruck – die Staatsspit­ze als Vorbild . . .
Abstand halten fiel Kanzler Kurz beim Besuch im Kleinwalse­rtal schwer. Drängeln am Inn-Kai in Innsbruck – die Staatsspit­ze als Vorbild . . .
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Szene-Wirt Ho begrüßt Van der Bellen im „Corona-Klub“– weltweit berichten Medien (re.) über den Bundespräs­identen als Sperrstund-Sünder im Schanigart­en.

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