Respekt verloren
Kaum eine „Krone“-Story hat je so eingeschlagen wie jene vom Corona-Sperrstundensünder Alexander Van der Bellen. Sie bescherte und beschert eine unglaubliche Zahl an Online-Lesern und -Kommentaren auf krone.at – und auf Hunderten Online-Plattformen, nicht nur in Österreich, vielmehr weltweit.
Wie kann die Nachricht von einem nach-mitternächtlichen Beisammensein in einem Wiener Gastgarten die Welt bewegen?
Weil sie in eine Zeit fällt, in der nach massiven Beschränkungen der Bewegungsfreiheit mehr und mehr Lockerungen viele Menschen aus dem Gleichgewicht bringen. Sie haben es für ein paar Wochen verstanden, dass sie am besten zu Hause bleiben und niemanden treffen. Jetzt dürfen sie vieles, aber nicht alles – und das ändert sich noch dazu fast täglich. Das einzuordnen fällt schwer.
Auch dem Bundespräsidenten. Was ihn nicht nur „Krone“-Postler Michael Jeannée sympathisch macht, weil es zeigt, dass VdB auch nur ein Mensch ist. Aber der Präsident muss sich seiner Vorbildwirkung bewusst sein, wie Polit-Professor Peter Filzmaier und viele Leserbriefschreiber rügen.
Der Bundespräsident gibt Orientierung. Diesmal aber in die falsche Richtung. Die kleinen CoronaSünder, die mehr und mehr den Respekt vor den Regeln und damit auch Abstand und Masken verlieren – sie können sich jetzt aufs Staatsoberhaupt berufen.
Einen schönen Mittwoch mit Ihrer „Krone“!