Kasperl zwei an die FPÖ: Abstand halten ist eine der wichtigsten Regeln in Corona-Zeiten. Die Blauen pfeifen trotzdem drauf und rückten im Gemeinderat wieder eng aneinander.
Seit Ausbruch der Pandemie tagt der Gemeinderat unter besonderen Sicherheitsvorkehrungen. Neben verkürzten Redezeiten und der regelmäßigen Desinfektion des Rednerpults zählt auch eine neue Sitzordnung dazu. Einzelne Mandatare weichen auf die Besuchertribüne aus, um Platz in den Bänken zu schaffen. Das wurde zu Beginn der Krise zwischen den Fraktionen vereinbart. Die Freiheitlichen tragen das jetzt nicht mehr mit. „Wir wollen eine Rückkehr zur alten Normalität“, erklärte FPÖKlubchef Toni Mahdalik am Beginn der Sitzung.
Ein Protesttransparent wurde entrollt.
Zugleich saßen die blauen Mandatare ohne Abstand auf ihren angestammten Plätzen. Selbst die scheidende FPÖ-Stadträtin Ursula Stenzel, die zweifellos zur Risikogruppe gehört, saß wie gewohnt auf ihrem Platz. Schutzmasken waren trotz des fehlenden Abstands Fehlanzeige. Rechtlich mag das aufgrund der Ausnahmen für Organe der Gesetzgebung und Vollziehung erlaubt sein. Moralisch ist es sicher fragwürdig, alleine wegen der Vorbildwirkung für andere Menschen. Die SPÖ-Mandatare konterten mit Taferln, die für das Abstandhalten warben. Direkter wurde NeosKlubchef Christoph Wiederkehr, der den Blauen symbolisch einen Aluhut überreichte. „Das hat nichts mit Demokratie zu tun, sondern das hat mit Dummheit zu tun“, so der pinke Fraktionschef. Von der „Krone“gibt es einen Wahlkasperl obendrauf.