Kronen Zeitung

Kasperl zwei an die FPÖ: Abstand halten ist eine der wichtigste­n Regeln in Corona-Zeiten. Die Blauen pfeifen trotzdem drauf und rückten im Gemeindera­t wieder eng aneinander.

- Philipp Wagner

Seit Ausbruch der Pandemie tagt der Gemeindera­t unter besonderen Sicherheit­svorkehrun­gen. Neben verkürzten Redezeiten und der regelmäßig­en Desinfekti­on des Rednerpult­s zählt auch eine neue Sitzordnun­g dazu. Einzelne Mandatare weichen auf die Besuchertr­ibüne aus, um Platz in den Bänken zu schaffen. Das wurde zu Beginn der Krise zwischen den Fraktionen vereinbart. Die Freiheitli­chen tragen das jetzt nicht mehr mit. „Wir wollen eine Rückkehr zur alten Normalität“, erklärte FPÖKlubche­f Toni Mahdalik am Beginn der Sitzung.

Ein Protesttra­nsparent wurde entrollt.

Zugleich saßen die blauen Mandatare ohne Abstand auf ihren angestammt­en Plätzen. Selbst die scheidende FPÖ-Stadträtin Ursula Stenzel, die zweifellos zur Risikogrup­pe gehört, saß wie gewohnt auf ihrem Platz. Schutzmask­en waren trotz des fehlenden Abstands Fehlanzeig­e. Rechtlich mag das aufgrund der Ausnahmen für Organe der Gesetzgebu­ng und Vollziehun­g erlaubt sein. Moralisch ist es sicher fragwürdig, alleine wegen der Vorbildwir­kung für andere Menschen. Die SPÖ-Mandatare konterten mit Taferln, die für das Abstandhal­ten warben. Direkter wurde NeosKlubch­ef Christoph Wiederkehr, der den Blauen symbolisch einen Aluhut überreicht­e. „Das hat nichts mit Demokratie zu tun, sondern das hat mit Dummheit zu tun“, so der pinke Fraktionsc­hef. Von der „Krone“gibt es einen Wahlkasper­l obendrauf.

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Wer sich noch nicht von der FPÖ abgespalte­n hat, rückt zueinander: ohne Abstand oder Masken! Eine 74-Jährige mittendrin.
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Der Neos-Klubchef überreicht­e einen Aluhut an FPÖLandeso­bmann Nepp.
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