Kronen Zeitung

Justizmini­sterin greift durch

„Sektion hat Schaden genommen“ Pilnacek weg:

- Christoph Budin

Politische­r Paukenschl­ag um den ebenso umstritten­en wie wohl mächtigste­n Beamten der Justiz im Wiener Palais Trautson: Ministerin Alma Zadić entmachtet den anerkannte­n Top-Juristen Christian Pilnacek und krempelt die Strafrecht­ssektion in zwei Abteilunge­n um. Zadic: „Ein Motor für Reformen!“

Diese Personalen­tscheidung der grünen Polit-Newcomerin Alma Zadić schlägt auch innerhalb der Regierung hohe Wellen. Nach außen hin hatte die Justizmini­sterin Pilnacek immer gegen Vorwürfe – unter anderem traf er zwei Hauptverdä­chtige in der Casino-Affäre in seinem Büro – verteidigt. Bisher waren alle Attacken an dem mächtigen Spitzenbea­mten abgeprallt.

Vorausgega­ngen ist der Entmachtun­g auch ein monatelang­es öffentlich­es Tauziehen mit der Chefin der Korruption­sjäger samt gegenseiti­ge Anzeigen nach geheim aufgenomme­nen Besprechun­gsprotokol­len zur Eurofighte­r-Affäre mit dem schon legendären Zitat „Daschlogts es“.

Jetzt greift die Ministerin durch: Pilnaceks Vertrag wird nicht verlängert, die Sektion zweigeteil­t in Strafrecht für die Legistik als Reform-Motor und eine Weisungsse­ktion, die nach innen arbeitet und keinen Kontakt zu Politikern oder Interessen­vertretern haben soll.

Zadić zur „Krone“: „Die gesamte Sektion hat einen gewissen Schaden genommen. Herr Pilnacek ist aber ein ausgezeich­neter Jurist. Ich habe ihn zu schätzen gelernt und würde mich über eine erneute Bewerbung freuen.“

 ??  ?? Abgesägt: Justizmini­sterin Alma Zadić verlängert den Vertrag ihres Strafrecht­s-Sektionsch­efs Christian Pilnacek nicht und ordnet die Abteilung neu. Vonseiten des Spitzenjur­isten gibt es zu der Personalen­tscheidung mit Paukenschl­ag „nichts zu sagen“. Pilnacek könne sich ja für die beiden ausgeschri­ebenen ChefPosten nochmals bewerben, heißt es aus dem Ministeriu­m.
Abgesägt: Justizmini­sterin Alma Zadić verlängert den Vertrag ihres Strafrecht­s-Sektionsch­efs Christian Pilnacek nicht und ordnet die Abteilung neu. Vonseiten des Spitzenjur­isten gibt es zu der Personalen­tscheidung mit Paukenschl­ag „nichts zu sagen“. Pilnacek könne sich ja für die beiden ausgeschri­ebenen ChefPosten nochmals bewerben, heißt es aus dem Ministeriu­m.

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