Frühzeit neuer Kunst Österreichs
Albertina modern: Sanfte Eröffnung mit „The Beginning“(bis 15. November)
Das große Eröffnungsfest im März fand nicht statt. Aber nun ist es so weit: Die Albertina modern präsentiert dem Publikum ab heute im neuen, etwas sterilen, üppig restaurierten Künstlerhaus die erste Ausstellung. Die kann sich sehen lassen!
Das seltsame Design mit den kleinen Spiegeln an den Decken statt Stuck, darüber mag man hinwegsehen. Auf jeden Fall ist „The Beginning“, die sich der Kunst von 1945 bis 1980 widmet, gelungen. Denn sie prägt eines: Sie vermischt nicht, gibt einzelnen Denkungsweisen und Positionen eigenen Raum.
Albertina-Generaldirektor Klaus Albrecht Schröder wollte damit ein Stück neuere, auch nicht mehr so junge, doch kurze Kunstgeschichte zeigen. Er dachte dabei an das Drängen der jungen Künstler und Künstlerinnen auf einen „Quadratkilometer“der Wiener Innenstadt um die Bäckerstraße mit den vielen Künstlertreffs nach 1945. Und hat sich für die Schau auf frühe Werke konzentriert, auf den Phantastischen Realismus ebenso wie auf den Aktionismus, auf Konkretes wie auf Subtiles.
Die Frühzeit der reich aufblühenden jungen, neuen, „wilden“Kunst nach dem 2. Weltkrieg steht im Mittelpunkt: die 1950er- bis 1970er-Jahre. Und Namen gibt es da viele, von Eduard Angeli bis Franz Zadrazil. Es werden Arbeiten vor der „Kommerzialisierung“vieler Künstler (u. a. von Ernst Fuchs und Rudolf Hausner bis zu Gottfried Helnwein) gezeigt. Leider heute etwas Vergessene wie Robert Lettner, Walter Pichler, Jorg Hartig, Helga Philipp und andere haben ihren Platz in der Ausstellung wiedergewonnen. Das ist spannend!