S Und wer muss das wieder ausbaden?
owas dürft gar net verkauft werdn“, sagte der unverheiratete Herr P., 37, zum Bezirksrichter. „Des ärgert mi scho sehr. Warum werdn solche Produkte immer noch hergestellt? I bin der Leidtragende. I habs ausbadn können.
Unlängst kummt a Vertreter zu mir und verkauft ma an Schwimmgürtel, den ma unsichtbar unter der Badehosn tragn kann. An sich sehr praktisch, ma blast eahm erst im Wasser auf, dadurch fallts niemanden auf, dass ma net schwimmen kann.
I hab den Mann so an Gürtl ohkauft. I hab nämlich vor Kurzem eine junge Frau kennen gelernt, die eine begeisterte Schwimmerin is. Zwamal hab i scho mit ihr am Wasser a Rendezvous ghabt und bin jeds Mal mitn Arm in der Schlingen hingangen.
I hab den Gürtl daham in der Badewann ausprobiert; es hat tadellos funktioniert, und daher bin ich frohen Mutes zum nächsten Stelldichein hingangen. I triff mi mit der Frau im Nationalpark in den Donau-Auen, sie, im zauberhaften Bikini, lädt mich zu einer Bootsfahrt ein. Wir rudern durch an Nebenarm, tief, aber idyllisch, sagt sie: ,Und nun schwimmen wir ein wenig!‘
,Gern‘, hab i gsagt. ,Bitte, nach Ihnen!‘ Sie springt ins Wasser, i lass mi auf der andern Bootsseite vursichtig runter, blas mein Gürtl auf und schwimm nebn ihr, ohne Schwierigkeiten.
Die Frau war begeistert, lacht, spritzt, nimmt mi bei der Hand, schwimmt mit mir zu einer Insel und sagt: ,Ist das Wasser nicht herrlich erfrischend? Wunderbar! Und jetzt stelle ich Sie meinen Freunden vor! Alles Sonnenanbeter! Nacktbader! Freikörperkultur! Runter mit der Badehose! Weg damit! Die brauchen wir nicht mehr.‘
Und wias des sagt, greifts ma mit aner Hand hintn in de Hosn und ziagt mas mit an Ruck mitsamt mein Schwimmgürtl aus. I bin sofort unterganga wia a Stan. Wann mi net die herrliche Frau gerettet und mit mir sofort Mund-zu-MundBeatmung gmacht hätt, wär i scho a Nackedei im Himmel und brauchert mei Leben lang ka Gwand mehr.“
Die gefährlichen „Schwimm-Gürtel“wurden bereits aus dem Verkauf gezogen. Die Vertriebsfirma übernahm die Prozesskosten.