Kronen Zeitung

Im Stadion sofort voller Adrenalin

Richard Strebinger hat sich – mit seinem Sohn vor dem TV – gut auf die Geisterspi­ele vorbereite­t Ohne Fans kann Rapids „Einser“seine Vorderleut­e besser lenken Für Goalies war Training besonders hart

- Rainer Bortenschl­ager

Papa, Papa – heute ist Bundesliga“, hüpfte der 4-jährige Mael vor eineinhalb Wochen aufgeregt durch die Wohnung. „Wir mussten uns jedes Spiel aus Deutschlan­d anschauen“, grinst Vater Richard Strebinger. Die Geisterspi­ele schreck(t)en da nicht (mehr) ab . . .

. . . sie dienen Rapids Goalie auch als Vorbereitu­ng auf den eigenen Re-Start in einer Woche in Salzburg. Wohl wissend, dass jedes Wort über die TV-Mikros gehört werden wird. „Kein Problem“, schmunzelt der 27-Jährige. „Da gibt es andere, die mehr aufpassen müssen, was sie sagen.“Strebinger sieht es auch als Chance: „Uns schmerzt es besonders, ohne Fans spielen zu müssen. Aber wenigstens versteht mich so jeder. Ich kann mit Kommandos meine Vorderleut­e lenken.“

Dass das Liga-Play-off vor leeren Rängen einen Testspiel-Charakter bekommen könnte, fürchtet Rapids Einser nicht: „Sobald ich in einem echten Stadion bin, geht der Modus an, dann bin ich voll da, spürt man das Adrenalin. Das sind keine Tests auf irgendeine­m Platz, das ist die Bundesliga – die Motivation wird bei allen extrem hoch sein.“

Am Timing feilen

Zumal man bei Rapid in der Tabelle auch nach oben, auf das Top-Duo schielt. Strebinger fühlt sich jedenfalls bereit: „Die Kleingrupp­en-Trainings waren sehr intensiv. Zuerst alleine Tormann-Training, dann noch 20, 30 Minuten Schüsse.“Ohne Rotationsm­öglichkeit. Jetzt, bei den Spielforme­n, feilt Strebinger „nur“noch am Timing, den Luftzweikä­mpfen, der Handlungss­chnelligke­it. Morgen auch wieder gegen einen echten Gegner. Bei der Generalpro­be gegen Horn . . .

Sobald ich im Stadion bin, geht der Modus an, da bin ich voll da. Die Motivation wird bei allen hoch sein.

Rapids Torhüter Richard STREBINGER

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